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Beim Kubbturnier am Pfingstsonntag in Pieterlen traten 88 Teams gegeneinander an – so viel wie noch nie an diesem Ort. Auf das Siegerteam wartete ein ganz besonderer Preis.
Hochkonzentriert wurden die Kubbs (Klötze) des Gegners anvisiert und dann mit Schwung über eine Distanz von acht Metern mit den Holzstäben attackiert. In der Mitte wartete der König auf den finalen Schlag. 200 Personen im Alter zwischen sechs und dreiundsechzig Jahren waren mit diesem Anliegen am vergangenen Sonntag auf dem Fussballplatz von Pieterlen beschäftigt.
Die Organisatoren des Kubbturniers Sebastian Affolter, Nico Sidler, Michel Fux und Kevin Bickel waren über das grosse Interesse sehr erfreut. Dieses Mal hatten sie 45 Plätze bezeichnet und mit Spielen bestückt. Mit der Beliebtheit dieses Anlasses, welcher vor sechs Jahren das erste Mal stattfand, stieg natürlich auch der Aufwand. Spannend ist, dass fast keine Reklame für das Turnier gemacht wird, sondern die letztjährlichen Teams per Mail darüber Informationen erhalten.
Vor etlichen Jahren entdeckte Franz Sidler während eines Ferienaufenthaltes in Schweden das Kubbspiel, welches damals hierzulande noch nicht so bekannt war. Als Mitinhaber einer Holzbaufirma, stellte er dann die Spiele aus Holzreste selber her und verteilte diese als Werbegeschenke. Ein erstes grösseres Turnier fand dann im Rahmen einer Gewerbeausstellung statt. Nico Sidler übernahm später den «Stab» vom Vater und entwickelte mit seinen drei Freunden die Idee für ein Kubbturnier. «Uns ist es wichtig, zum Dorfleben einen Beitrag zu leisten», sagte Sebastian Affolter, der wie die anderen drei in Pieterlen aufgewachsen ist.
Das erste Turnier verlief 2013 mit 15 Teams noch fast familiär. Aber dann mussten die Organisatoren jedes Jahr für mehr Nachschub an Kubbklötzern sorgen. Sie legten dabei selber Hand an. Die tolle Stimmung und das friedliche Miteinander von Alt und Jung sind den vier jungen Männern Lohn genug für ihr grosses Engagement. Sie schätzen das meist faire, friedliche Zusammensein sehr und auch, dass jeder ohne spezielle Voraussetzungen mitmachen kann. Um den Siegerpreis zu erlangen, benötigten die Spieler dann doch etwas Geschick und Glück. Ausserdem waren gute Bekleidung oder sonstige wasserabweisende Mittel gefragt, da es leider fast die ganze Zeit regnete. Marc Aegerter und Claudio Capelli aus Biel gewannen dann das aussergewöhnliche Kubbspielaus 300-jährigem Eichenholz.