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Im ersten Duell der Solothurner Ständeratskandidaten trafen Pirmin Bischof (CVP) und Walter Wobmann (SV) aufeinander. Die beiden waren nur in der Garderobe nett. Stimmen Sie hier aber, welcher Kandidat eine Runde weiterkommt.
Im Startduell Pirmin Bischof gegen Walter Wobmann beschränkten sich die Nettigkeiten auf den Schminkraum. Im TV-Studio ging es sofort zur Sache. Der SVP-Nationalrat bezeichnete seinen CVP-Kollegen als Mitglied einer unsäglichen Windfahnenpartei. Ihn werde er bestimmt nicht als zweiten Namen auf seinen Wahlzettel schreiben.
Verständnisvoller Bischof
Bischof liess sich nicht provozieren und zeigte Verständnis für bestimmte SVP-Anliegen, doch seine Partei sei es letztlich, die für ein stabiles, zuverlässiges Land sorge. Damit kam er bei Wobmann an den Falschen. Wenn jemand das Land rette, dann sei es seine Partei. Die CVP mache mit ihren Positionen das Land kaputt.
Damit war ein spannender Disput zu Personenfreizügigkeit, Ausländern und Arbeitsplätzen lanciert. Bischof verwies auf den Wohlstand unseres Landes, der auch mit ausländischen Arbeitskräften zusammenhänge. Wobmann vertrat die Haltung, dass er die Zuwanderung selber steuern wolle und Kriminelle hier nichts zu suchen hätten. Immerhin, einig war man sich darin, dass es im Vergleich zu andern Ländern bei uns viel zu lange dauere, bis Ausschaffungen vollzogen würden. Bischof sprach sich in diesen Zusammenhang für das Öffnen von Militärunterkünften aus. Diese seien schliesslich den Schweizer Wehrmännern auch zuzumuten.
Atomkraft: Im Kern gespalten
Spätestens beim Streitpunkt Atomenergie zückte Walter Wobmann nochmals den (Gift-)Pfeil Windfahnenpartei und schoss ihn Richtung Gösgen-Verwaltungsrat Pirmin Bischof ab. Die Ausstiegshaltung der CVP sei schlichtweg unverantwortlich. Bischof versuchte zu differenzieren und zu erklären. Auch wenn Fukushima nicht mehr die Schlagzeilen beherrsche, sei die Welt nach dieser Katastrophe tatsächlich nicht mehr dieselbe und dem müsse man Rechnung tragen. Dies sei durchaus verantwortungsvoll.
In der äusserst lebhaften und unterhaltsamen Diskussion schenkten sich beide Kandidaten gar nichts. Erwartungsgemäss konnten die Positionen lediglich angetippt werden, für Vertiefungen reichte die Zeit nicht. Am kommenden Dienstag wird FDP-Mann Kurt Fluri gegen den gestrigen Sieger in den Ring steigen. Dabei geht es dann um den Finaleinzug gegen den bisherigen Ständerat Roberto Zanetti von der SP. Wer das Duell Bischof - Wobmann verpasst hat, kann dies weiterhin auf www.telem1.ch nachholen.