Grenchner Fasnacht
Wo sich Luft- und Schifffahrt närrisch treffen

Themen wie Badi-Fest, Weltuntergang und Dreamliner wurden anlässlich des grossen Fasnachtsumzugs in Grenchen durch den Kakao und die Stadt gezogen.

Peter Brotschi
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Fasnachtsumzug Grenchen
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Fasnachtsumzug Grenchen

Hanspeter Bärtschi

Grenchen hat es mit dem Wasser und mit der Luft. Wasser hat es in der Aare und Wasser hat es im Schwimmbad. Nicht weit von beidem liegt der Flughafen – so ist es nur selbstredend, wenn sich die Luft- und Schifffahrt am Fasnachtsumzug treffen. Vor allem, wenn es im Schwimmbad zu viel Wasser hat, das zum falschen Zeitpunkt (nämlich bei einem Festanlass) aus der falschen Richtung kommt – nämlich vom Himmel.

So mutierte das Grenchner Fest alias (verregnetes) Badi-Fest zum Topthema der Gränchner Fasnacht. Die Titelstory der Fasnachtszeitung «Gosche» griff es mit spitzer Feder auf und der Prix Göschi wurde dem OK-Präsidenten verliehen. Selbstredend, dass sich auch der Fasnachtsumzug nicht um dieses Thema drücken konnte. «Mir tauche ab...., mir göi as Badifescht» witzelte die Hilari-Zunft: Das in einer Gewitterwolke versteckte Zugfahrzeug zog die halbe Badi mit und dahinter das Tauchboot Isabella.

Viel Fussvolk in wasserdichter Bekleidung und kleine Boote begleiteten das schöne und grosse Wagensujet. James Luterbacher, der in Granges-les-Bains einen Supernamen als Fasnächtler hat, schnurrte zusammen mit Remo Kaufmann auf dem Tauchboot über das abgesoffene Fest, während die Hilari-Broders unter der Tribüne ihre Hits spielten. Die Solothurner können sich freuen, sie werden «aare-nitzig» bald das Tauchboot erhalten: «Hei mirs de satt, gä mirs de Solothurner für d’Wasserstadt.»

Während sich die Hilari-Narren unter Wasser tummelten, blieben die Faschingszünftler lieber auf dem Tümpel. Sie bauten für sich die Arche Noah. Das Fasnachtsmotto «s’tigget» nahmen sie wörtlich, indem sie Angst hatten, dass die Zeit abläuft. Nun ja, mit den in Grenchen gebauten Uhren kann man die Zeit messen, und der Weltuntergang hat bis jetzt nicht stattgefunden. Aber sicher ist sicher: Mit der Arche Noah, deren Takelung in den Zunftfarben leuchtete, überleben ein paar Faschingszünftler, die ja nachher, wenn es fertig getigget hat, die Gräncher Fasnacht wieder neu gründen können.

Das diesjährige Motto inspirierte auch die Dolce Vita Zunft, denn bekanntlich tigget auch eine Zytbombe. Mit einem Wagen voller Dynamit, wandelnder (charmanter) Bomben und Zündhölzer, die den Zündschnüren der Bomben gefährlich nahe kamen, barg das Ganze ziemlich viel Sprengstoff. Wir können aber vermelden, dass bis zum Redaktionsschluss die Dolce-Vita-Zytbombe glücklicherweise nicht explodiert ist. Dafür gab’s einen Abgesang auf die Dolce-Vita-Beiz an der Centralstrasse, die heuer zum allerletzten Mal über die Fasnachtszeit offen stand .

Die Schnabuwetzer Selzach sagten «Keep cool». Und ihre Schnabuwetz-Air, ein Flugzeug, das am Boden steht wie im Moment der Dreamliner Boeing 787, wurde von vielen Pilotinnen und Piloten mit legendären Bücker-Lederhauben begleitet. Damit aber nicht genug Luftfahrt am Umzug: Die Luna-Zunft nahm die Pistenverlängerung auf die Pike. Die Piste ist ausrollbar und wird wohl so patentiert: Man kann sie verlängern, und wenn die Lengnauer und Selzacher reklamieren, kann man sie wieder einrollen. Zudem lässt sie sich jederzeit in den Wind drehen, wofür sie geradezu ideal für Politiker ist, die nach dem Wind politisieren. Viel Fussvolk hat bei den Lunesen Tradition, und so wurden die Zuschauerinnen und Zuschauer gründlich einer Sicherheitskontrolle unterzogen.

Farbenprächtig trat die Froschzunft-Musig mit ihrem «Super-Mario»-Wagen auf. Da lernte man Figuren kennen wie Didikong, Dankey Kong, Yoshi und andere, während die Figuren oben auf dem Wagen ihre wie immer ihre schön-schrägen Töne erklingen liessen. Die Aare-Schnägge feiern heuer ihr 10-Jahre-Jubiläum. Ein grosser Drache schnaubte Rauch über das Publikum, das man nur so das Fürchten kriegte. Hinter dem Drachen befand sich die Höh(l)e des Teufels, denn die zehn Jahre waren einfach «höllisch guet» gewesen – und in diesem Dezennium haben die Aare-Schnägge auch immer den Gränchner Umzug verschönert.

In violetten Kostümen wandelte die Nuggi-Gugge aus Selzach durch Grenchens Strassen, während die Schuelschwänzer in ihren verwurzelten Sackgewändern einen erdigen Eindruck machten. Die Schwarzmeerfrösch aus Bellach kamen farbenfroh daher, während es die Wüudbach Blosofoniker aus Oberdorf langsam nahmen... – mit Pressieren. Die Krachwanzen Bettlach waren im entsprechenden Outfit aus den schottischen Hochmooren nach Grenchen gereist, und die Türmliwyler-Zunft aus Büren an der Aare liess die Konfettis regnen – gäng wie gäng.