Grenchen
WM-Talk am Schülerturnier: «Von Serbien habe ich mehr erwartet»

Am Wochenende traten im Grenchner Riedernstadion 50 Schülermannschaften gegeneinander an. In den Pausen war auch die WM Gesprächsthema. Wen die Kids in Russland anfeuern und wie zufrieden sie mit der Leistung ihrer Idole sind? Wir haben nachgefragt.

Nadine Schmid
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Schülerturnier 2018 im Stadion Riedern Grenchen
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Schülerturnier Grenchen
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Schülerturnier Grenchen
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Schülerturnier im Stadion Riedern Grenchen
Schülerturnier Grenchen
Schülerturnier Grenchen

Schülerturnier 2018 im Stadion Riedern Grenchen

Oliver Menge

Die Fussballmannschaften machen sich auf den Feldern des Riedernstadions bereit. Es dauert nicht mehr lange bis zum Anpfiff. Kaum erklingt der schrille Pfiff zum Start, wird losgespurtet. Applaus und Anfeuerungsrufe ertönen vom Spielfeldrand von den Auswechselspielerinnen und -spielern sowie dem jeweiligen Publikum. Freude oder Enttäuschung wird kundgetan, sobald es ein Goal gibt.

Vielleicht bis ins Halbfinale?

Am Samstag und Sonntag ging das 42. Schülerturnier über die Bühne. 50 Schülermannschaften kämpften in acht Kategorien ehrgeizig um den Sieg. Die Kids gaben alles, vielleicht auch etwas angestachelt durch die laufende WM.

Wir haben mit einigen der jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die WM gesprochen und sie gefragt, wen sie anfeuern, was sie vom letzten Match der Schweiz denken und wie zufrieden sie bisher mit der Leistung ihrer Lieblingsspieler sind.

Viele der befragten Schülerinnen und Schüler fiebern mit der Schweiz mit. Die Freude am gewonnen Match vom Freitag ist gross. Ein Fan ist Siran (11), der beim FC Cailloon mitspielte. «Die Schweiz ist sehr gut unterwegs, wenn sie so weiter macht, wird sie es sehr weit bringen.» Zwar glaube er nicht, dass es für den Final reiche, jedoch der Halbfinal würde drin liegen. Auch die Viertklässlerin Lynn (Paninizockers) ist ein begeisterter Schweizer Fan. «Ich habe das letzte Spiel mit meinem Vater geschaut. Es war toll.»

Ihre Teamkollegin Erona aus derselben Klasse im Kastels, ist auch sehr stolz auf die Schweiz. Ihr Lieblingsspieler ist Xherdan Shaqiri. «Er ist mein Cousin», verrät Erona grinsend. Sie und ihre grosse Schwester, Eduarta, die als Zuschauerin am Turnier war, hängen dies jedoch nicht an die grosse Glocke: Sie würden es nur erwähnen, wenn jemand nachfrage. Ihrer Meinung nach, erbringe nicht nur ihr Cousin eine grosse Leistung, sondern die ganze Mannschaft. «So muss es auch sein, wenn sie gewinnen will», schliesst Eduarta.

Von Messi, Neuer und Senegal

Der 14-jährige Ivan hilft Senegal. «Die Senegalesen waren schon lange nicht mehr an der WM. Man spürt einfach, dass die Chemie in der Mannschaft stimmt. Sadio Mané zeigt im Moment eine Hochleistung. Und ihre Mentalität ist top. Dies hat sich auch bei ihrem ersten Gruppenspiel gezeigt. Nach Spielende haben sie beim Aufräumen mitgeholfen.»

Es gibt jedoch nicht nur Loblieder. Mehrere Leistungen von Fussballern werden durchaus sehr kritisch betrachtet. Ivans Teamkollege Nikola (14) unterstützt Serbien und Kroatien. Mit letzteren sei er zufrieden. «Von Serbien habe ich aber mehr erwartet. Die Taktik von uns ist, nach einem Tor defensiv zu spielen und den Punktestand zu halten. Am Freitag gegen die Schweiz hat Serbien sehr nachlässig gespielt.»

Für Bertan (11, FC Cailloon), der die Schweiz und Frankreich anfeuert, ist Lionel Messi das Idol. «Aber er hat schon lange nichts mehr Gutes für die argentinische Mannschaft getan», findet er. Sein Teamkollege Flavio schüttelt den Kopf über die Geschichte mit Neymar. «Es ist schlecht, dass er fast immer nur am Boden rumliegt. Asozial ist aber auch, wie man über ihn herzieht.» Jason, der Goalie der Mannschaft und Goalie bei den Junioren des FC, hat den deutschen Torhüter, Manuel Neuer als Vorbild. «Aber bisher hat er nur mittelmässig gespielt.» Auch Carlos (FC Caillon), Deutschland-Fan, kritisiert: «Sami Khedira macht im Moment keine guten Angriffe. Mein Lieblingsspieler ist Toni Kroos, er schiesst die besten Freistösse der Welt.»