Untersuchung
Witibach-Studie zeigt: Dreck ist unbedenklich

Der Witibach ist zeitweise durch das Dreckwasser aus den Regenklärbecken verunreinigt. Eine Studie zeigt jetzt: Das ist alles halb so wild. Die Verunreinigungen sind nicht gesundheitsgefährdend.

Patrick Furrer
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Dreckwasser schädigt nicht die Gesundheit

Dreckwasser schädigt nicht die Gesundheit

Solothurner Zeitung

Bei heftigem Regen und warmen Temperaturen kann es beim Witibach im Bereich der Flughafenstrasse zu unangenehmen Gerüchen kommen. Hauptgrund dafür sind jeweils die Regenklärbecken, welche volllaufen und sich dann durch Siebrechen in den Bach ergiessen.

Letztes Jahr hat die Baudirektion Grenchen eine Studie in Auftrag gegeben, um zu prüfen, wie die Steuerung der Klärbecken optimiert werden kann. Ausserdem wurden im April und Mai Wasserproben zur Überprüfung der Sauberkeit genommen.

Bakterielles Vorkommen

Die Ergebnisse liegen jetzt vor, wie Stadtbaumeister Claude Barbey auf Anfrage bestätigt. Er gibt auch gleich Entwarnung: «Es wurden bei den Wasserproben aus dem Witibach zwar gewisse bakterielle Vorkommen entdeckt, die aus den Überläufen stammen.

Gesundheitsgefährdend ist das aber nicht.» Barbey weist ausserdem darauf hin, dass der Gestank im Sommer nicht allein des Wassers wegen auftrete. Er schätzt, dass dafür eher die nahe gelegene Kompostieranlage verantwortlich ist.

Laufend optimieren

Konkret wurden im Witibachwasser unter anderem kleinere Mengen an Ammonium, Phosphor aber auch Choli-Bakterien gefunden, wie Markus Flückiger vom beauftragten Ingenieurbüro ausführt. Das Büro hatte extra einen Gewässerökologen engagiert. Daneben stellt Flückiger ästhetische Beeinflussungen fest, Gummi- und Papierartikel, Rückstände aus den WCs, die über die Kläranlage ins öffentliche Gewässer geraten. Er bekräftigt: «Die vorhandenen Belastungen sind absolut unbedenklich. Das trifft man anderswo genauso an.»

Flückiger erklärt zudem, dass es sich bei den Überläufen jeweils nur um eine temporäre Verunreinigung handle und der Witibach in keiner Form Trinkwasser verschmutze. «Der Witibach ist sogar bekannt für seine guten Bedingungen für die Fischaufzucht», erklärt er abschliessend. Tatsächlich werden hier seit vielen Jahren junge Forellen gezüchtet.

Neue Steuerung für die Becken

Besonderer Handlungsbedarf entsteht aus den Untersuchungsergebnissen für Barbey nicht. Man werde jetzt Schritt für Schritt Optimierungen vornehmen. In spätestens vier Jahren sollen alle drei Becken mit einer neuen Steuerung ausgerüstet sein.

Die Sanierungsarbeiten sind ohnehin Bestandteil des Grenchner Finanzplans. Das Ingenieurbüro ist derzeit daran, die eigenen Ergebnisse auszuwerten und auf deren Basis der Baudirektion weitere Massnahmen zu empfehlen.