Sekundarschulreform
Wird die Ferienplanung schon wieder geändert?

Unterschiedliche Schulferiendauern in Grenchen und Selzach führen wegen Sek P zu Diskussionen. Die Schulleitungen von Grenchen und Selzach sind uneins und suchen nach einem gemeinsamen Nenner.

Patrick Furrer
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Andreas Hänggi (Schulkreis BeLoSe) will, dass Grenchen die Ferien neu regelt. Oliver Menge

Andreas Hänggi (Schulkreis BeLoSe) will, dass Grenchen die Ferien neu regelt. Oliver Menge

Solothurner Zeitung

Für einige Familien aus Selzach geht die Rechnung nicht auf: Mit der Sekundarschulreform werden ab kommendem Schuljahr rund 20 Schüler den Sek-P-Standort Grenchen besuchen.

Bloss: Die Grenchner haben nur eine Woche Sportferien und dafür drei Wochen Frühlingsferien. Selzach hingegen jeweils zwei. Die Folge: Wenn Familien aus Selzach mehrere Kinder haben, von denen nur eines die Sek P besucht, können sie nicht mehr die ganzen Ferien gemeinsam verbringen.

Selzach gehört wie auch Bellach und Lommiswil zum Schulkreis BeLoSe. Gesamtschulleiter Andreas Hänggi forderte das kantonale Amt für Volksschule und Kindergarten (AVK) letzten Frühling auf, eine Harmonisierung zu verfügen. Allerdings schreitet der Kanton erst ein, wenn die Gemeinden zu keinem gangbaren Resultat kommen.

Heute Abend hat der Gemeinderat Grenchen nun darüber zu entscheiden, ob der städtische Ferienplan dem von Selzach (kantonale Norm) ab dem Schuljahr 2012/2013 angepasst oder die städtische Lösung beibehalten wird. Als Übergangslösung würde so oder so die bestehende Ferienplanung gelten. Die Grenchner Regelung 3:1 gilt nur noch in 12 weiteren von insgesamt 122 Solothurner Gemeinden.

«Sonst wird es mühsam»

Die Geschäftsleitung Schulen Grenchen mehrheitlich ist gegen die Anpassung. Hauptsächlich deshalb, weil die Ferienplanung schon in der Vergangenheit geändert werden musste. Ausserdem begründet sie in der Gemeinderatsvorlage, dass es «nur zirka 20 Schülerin nen und Schüler aus Selzach» betreffe und dass es kaum Familien gebe, die zwei Wochen in die Skiferien gehen. Es sei nach den Weihnachtsferien auch nicht sinnvoll, «nach 4 oder 5 Schulwochen bereits wieder 2 Wochen Ferien zu haben.

BeLoSe-Gesamtschulleiter Hänggi findet diese Argumente nicht stichhaltig. «Es gibt keinen Grund, warum die Ferien nicht im ganzen Kanton gleich sein sollten, nicht nur in Bezug auf diesen Sonderfall. Für Familien mit mehreren schulpflichtigen Kindern wird es sonst sehr mühsam.» Er hoffe doch sehr, dass Grenchen einer Anpassung der Ferien ab 2012/2013 zustimmt.

Ganz alleine steht er damit nicht, denn sowohl die Bezirksschulkommission wie auch die Fachkommission Geleitete Schulen sprechen sich eher für eine Harmonisierung aus. Die Geschäftsleitung Schulen Grenchen lässt es dem Gemeinderat letztlich offen, die Ferienplanung erneut zu ändern oder eben doch beizubehalten.

Umstellung auch für Grenchner

Rolf Glaus, Geschäftsleitungsmitglied und Ressortverantwortlicher, sagt, man würde es begrüssen, würden die Sportferien weiterhin nur eine Woche dauern. «Sicher würde mit einer Harmonisierung einiges vereinfacht. Die Grenchner haben aber gesagt, dass sie das System 1:3 bevorzugen, und das wollen wir respektieren.» Klar sei, dass auch die Grenchner Familien Ferientraditionen haben. Ein Wechsel zur kantonalen Norm wäre für sie auch mit Umstellungen verbunden. «Jetzt muss der Gemeinderat Stellung beziehen.»

Sollte Grenchen seine Ferienplanung beibehalten, hätte der Kanton letztlich immer noch die Möglichkeit, eine Angleichung zu verfügen. Ob die Rechnung dann für alle aufgehen würde, bleibt offen.