35 Millionen will Stromversorger SWG in den Windpark auf den Grenchenbergen investieren. Obwohl die letzten Strassen-Belastungstest positiv verlaufen sind, wird sich das Projekt verzögern. Die Verzögerungen sind jedoch nicht problematisch.
Die SWG wird aller Voraussicht nach nicht bereits 2014 mit dem Bau des Windparks auf dem Grenchenberg beginnen können. Zu aufwendig und zeitintensiv seien die umfangreichen Abklärungen, bestätigte Geschäftsführer Per Just gestern auf Anfrage. «Ein Problem stellt die Verzögerung aber nicht dar, wir werden einfach später in Betrieb gehen können», relativiert er die Entwicklung.
Zu den Abklärungen gehörte auch der Belastungstest der Grenchenbergstrasse, der Ende Oktober abgeschlossen wurde. Mittels Pneukran, 44-Tonnen-Gewichten und speziellen Messgeräten wurde überprüft, ob die Strasse den schweren Maschinenteilen und dem bis zu 100 Tonnen schweren Montagekran standhalten könnte. Während zweier Tage musste die Strasse gesperrt werden. Gemessen wurde insbesondere, wie sich die Stützmauer im Bereich Vorberg während der Transporte in der Bauphase des Windparks verhalten würde. Gemäss Newsletter der SWG haben die Auswertungen gezeigt, dass die Tragfähigkeit der Strasse in den Abschnitten mit intakten Stützmauern gewährleistet ist.
Investitionsentscheid erst 2014
Zusätzliche Sicherungen werden aber bei Mauerbereichen nötig, die bereits starke Deformationen aufweisen. Froh sei man, dass keine grösseren Hindernisse aufgetaucht sind. «Das ist eine gute Nachricht und ein wichtiger Zwischenschritt für das Projekt», sagt Geschäftsleiter Just.
Auch die Umweltverträglichkeitsprüfung befindet sich in der Endphase, die Auswertungen der Bewegungsmessungen von Fledermäusen und Vögeln soll demnächst abgeschlossen werden. Auch die Geologie an den sechs vorgesehenen Standorten wurde überprüft. Ein Standort müsse aufgrund der Überprüfung nochmals vertieft überprüft werden, da der Bodengrund der Last eventuell nicht gewachsen wäre. «Die Finalisierung aller Abklärungen wird sicher im Frühling 2013 beendet, bevor die öffentliche Mitwirkung beginnt», blickt Per Just voraus. Eigentlich hätte die Mitwirkung bereits diesen Herbst beginnen sollen.
35 Millionen, aber es geht voran
Trotz der Verzögerungen kommt das Grossprojekt aber weiter voran: Der Richtplan wurde bereits 2011 durch das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation genehmigt. Noch fehlt das Ausscheiden der Nutzungszone seitens der Gemeinde Grenchen und der definitive Investitionsentscheid des Verwaltungsrats der SWG.
35 Mio. Franken kostet das Projekt, allein 2 Millionen (Schätzung aus dem Jahr 2009) die Verstärkung der Grenchebbergstrasse aufgrund des aufwendigen Transports der Maschinen auf den Berg. Dereinst soll der Windpark rund 67 Prozent der Grenchner Haushalte mit Strom versorgen können. Vielleicht sogar noch mehr, da die Technik laufend Fortschritte macht, sagt Per Just. Als Beispiel sind die vergrösserten Rotorblätter der Windanlagen zu nennen, die künftig möglichweise (je nach Endplanung) 55 statt 40 Meter messen und noch effizienter sein sollen.