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Der Grenchner Fasnachtsumzug vom Sonntag startete ganz nach dem Motto «Dürästartä» durch und begeisterte das anwesende Publikum von Gross und Klein. Der Regen tat der fasnächtlichen Stimmung keinen Abbruch.
Auch wenn einige Grenchner sich wegen des Regens dazu entschieden, zu Hause zu bleiben: Der Umzug lockte dennoch viele Fasnachtsbegeisterte auf die Strassen. Die 18 Gruppen gaben sich mit Erfolg alle Mühe, den Umzug trotz des schlechten Wetters zu einem unvergesslichen Spektakel zu machen. Mit viel Aufwand, voller Kreativität und Herzblut haben die einzelnen Gruppen ihren Auftritt und ihre Kostümierung ausgearbeitet. Es war eine überaus gelungene Darbietung, in der auch an Konfetti, fliegenden Süssigkeiten und Blumen nicht gespart wurde.
Den Auftakt gaben die in der Uhrenstadt beheimateten Schuelschwänzer. Als edle Käuze verkleidet sorgte die Gugge für stimmungsvolle Musik, bei der man freudig mitwippte. Auch drei weitere Guggen sorgten mit ihren peppigen Klängen fürs fasnächtliche Ambiente. So fesselten die Selzacher Kung-Fu-Pandas Schnabuwetzer mit spannend vorgetragenen Grooves. Die Krachwanze aus Bettlach schienen direkt aus den göttlichen Sphären hinabgestiegen und präsentierten sich als weisse Wesen mit silbernen Köpfen, wobei in der Mitte ein majestätischer Drache marschierte. Die Chäslochbrätscher Deitingen verkörperten grüne Waldmenschen und brachten mit ihren Melodien zum Schwelgen.
Auch Bewohner des Mario-Landes zogen durch Grenchen. The Crazy Kids and Moms schlüpften dabei in die Rollen von Mario und Luigi. Wer etwas zu reparieren hatte, konnte sich an die Sauzfassnarre aus Selzach wenden, die Werkzeuge mit sich führten. Die in pinken Overalls kostümierten Narren mit langen Haaren wie David Bowie hämmerten gewitzt auf Köpfe der Zuschauer, und auch am Fahrer des Wagens gab es scheinbar etwas mit dem Schraubenzieher zu flicken. Eine ganze Baustelle führten «The Crazy Beasts» mit. Für den Fluglärm setzte sich die Grenchner Faschings-Zunft ein, die von ihrem fahrbaren Airport aus mit den Besuchern kommunizierten.
Ein farbiges Fest veranstaltete der STV Selzach mit dem Slogan «Festival of Colours», wobei die Stadtratten Orangen und Blumen verteilten und die Gruppe Ferienpass (Chindernarr) mitteilte, verhext worden zu sein. Vom Obernarrwagen wurde ein Beduine ausgeschickt, um Rosen an Plaketten-Besitzer zu verteilen. Die Wiiberzunft galoppierte mit pinkem Kurzhaarschnitt und Regenbögen auf rosaroten Einhörnern daher, während die Gruppe Aare-Schnägge Söuze mit fahrender Fass-Bar nicht nur die drohende Postschliessung Selzachs thematisierte, sondern auch ein Lob aussprach: «Euchi Fasnacht isch besser als die in Solothurn. Hie het me gnue Platz, hie cha me supr tanze!»
Und Grenchen ist auch eine Velostadt. Dies dachten sich die bunten Narren von Grenchen Tourismus und starteten ganz nach dem Motto der Fasnacht auf ihren Velos durch. Auch durchstarten tat die Amedisli-Zunft mit dem Sammelwagen. Drei Superhelden baten um Spenden und zeigten, dass die Fasnacht eben auch Geld braucht. Nicht nur in die ausgestreckten Körbchen landeten Münzen. Wer treffsicher war, konnte seine Spende auch im hohen Bogen in den offenen Wagen werfen.
Die Luna-Zunft machte wortwörtlich Ferien und hatte dies auf ausgefallene Weise umgesetzt. Ein Mitglied schulterte einen Rucksack mit aufgespiessten Cervelats, ein anderes zog einen Schlitten hinter sich her. Zwei Giraffen aus der Safaritour hatten sich in die Ferientruppe verirrt. Und weiter standen Wellness, Badeferien und Fischen an, denn auch mit Flossen, Schnorchel, Luftmatratzen, Badetüchern auf dem Kopf und einem Fisch an der Angel waren die Feriengängerinnen und Feriengänger ausgerüstet. Den Schluss des Umzugs bildete das Shuttle alias Böög der Bööge-Zunft. Kaum war dieser an der Bettlachstrasse um die Ecke verschwunden, stimmten die Hilari Brothers im Anschluss ihr mitreissendes, mit Begeisterung gespieltes Konzert auf dem Marktplatz an.