25 Kinder zwischen fünf und acht Jahren erlebten im Ferienpass auf dem Robinsonspielplatz ihre Verwandlung in «waschechte» Indianerhäuptlinge und hübsche Squaws.
Der Regen am Morgen machte den Veranstalterinnen Anita Seiler und Maggie Manser einen kleinen Strich durch die Rechnung: Der Boden auf dem Robinsonspielplatz am Oelirain war noch ziemlich nass, als die Eltern ihre Sprösslinge am Nachmittag zum Ferienpass brachten. Improvisation war angesagt. «Was braucht es für einen richtigen Indianer?», fragte Anita Seiler die Runde, die sich an zwei Tische gesetzt hatte. «Fädere», erklang es wie aus einem Mund. Und um die Federn am Kopf zu befestigen, braucht es ein Band. Also war als Erstes Malen angesagt: Kartonstreifen wurden mithilfe bunter Stifte mit indianischen Motiven verziert, ganz nach Lust und Laune. Der 8-jährige Tim nahm sich dafür viel Zeit. Sein Indianer-Kopfschmuck wurde von einem grossen Wolf dominiert, den er auf die Stirnseite gemalt hatte. «Ich interessiere mich auch sonst für Indianer. Mit meinem Bruder Nick spiele ich öfters Playmobil-Indianer.»
Danach befestigte die Leiterin Federn an den Bändern und brachte sie in die richtige Form, damit sie auf dem Kopf auch richtig sassen.
Maggie Manser wirkte in der Zwischenzeit als Maquilleuse und verpasste den kleinen Indianern die richtige Bemalung im Gesicht. Keine Kriegsbemalung, denn schliesslich fehlten auch andere Utensilien, wie Pfeil und Bogen oder, wie eine junge Squaw richtig bemerkte, das richtige Schuhwerk – die Mokassins. Das spielte aber keine grosse Rolle, denn in diesem Ferienpasskurs ging es ja in erster Linie darum, zusammenzuspielen und sich auf dem Robinsonspielplatz auszutoben. Und sich wie die Indianer bemerkbar zu machen. Das Kriegsgeheul musste man den Kindern nicht beibringen, das konnten sie alle von Beginn an und machten einen ohrenbetäubenden Lärm. «Was machen die Indianer aber auch? Sie sind ganz leise und schleichen». Also schlichen die Kinder gekonnt und jede Deckung nutzend auf den Rasenplatz an die Sonne.
Fallschirm als Tipi-Ersatz
Statt eines Tipis, dem klassischen Indianerzelt, kam hier ein bunter Fallschirm zum Einsatz, aus dem man ein rundes Indianerhaus formen und um das man herumtanzen und unter dem man sich ausgezeichnet verstecken konnte. Und nicht zuletzt diente das grosse Tuch als Decke, auf der sich die Krieger, Häuptlinge und Squaws ein leckeres Indianer-Zvieri schmecken liessen – Brot und Schoggi. Schon nach zwei Stunden war der grosse Spass vorbei, die kleinen Wilden wurden wieder von ihren Eltern abgeholt und träumten nachts sicher vom Ritt in der endlosen Prärie in den Sonnenuntergang. Oder war das nicht doch Lucky Luke?