Sirenentest
Wie leicht man Sirenen zum Heulen bringt

Am Mittwochnachmittag testete der Zivilschutz in Grenchen alle Sirenen, darunter auch mobile Sirenen. Mängel waren keine zu beklagen, dennoch gab es Sirenen, denen das garstige Wetter gar nicht gefiel.

Mattias Ruchti
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Vor dem Sirenentest versammeln sich alle beteiligten Zivilschutzarbeiter in der Zivilschutzanlage Kastels
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Der Sirenenplan der Stadt Grenchen
So sollte man sich bei einem Sirenenalarm verhalten
Mit dem Gerät an der Wand kann der Alarm vom Kommandoposten aus ausgelöst werden
Christoph Klossner (Chef Stellvertretung Führungsunterstützung) und Remo Schneider (Abteilungsleiter/Kommandant)
Autos vor der Zivilschutzanlage Kastels Mit diesen Gefährten rücken die Teams aus.
Sven Schär ist Chef Lage
Das Hochhaus an der Ruffinistrasse 1.
Mit Zivilschutzarbeitern beim Sirenentest in Grenchen
Sven Schär löst den Alarm aus
Dieses Merkblatt hängt am Sirenenkasten
Das ausgefüllte Alarm-Protokoll wird nachher dem Kanton übergeben

Vor dem Sirenentest versammeln sich alle beteiligten Zivilschutzarbeiter in der Zivilschutzanlage Kastels

Mattias Ruchti

Es ist zehn Uhr, Mittwochmorgen. Die Angehörigen des Zivilschutzes versammeln sich in der Zivilschutzanlage Kastels in Grenchen. Remo Schneider und die Kursleitung informieren über den bevorstehenden Einsatz. Mappen mit Karten und Schlüsseln sowie Funkgeräte liegen sauber geordnet auf den Tischen bereit.

Heute ist es soweit. Die Sirenen werden wie jedes Jahr von der Regionalen Zivilschutzorganisation (RZSO) in Grenchen getestet. Die Zivilschutzdienstleistenden teilen sich in Gruppen an je zwei Mann auf und machen sich auf den Weg an die jeweiligen Sirenenstandorte. Als erstes wird am Morgen abgeklärt, ob die Zugänge zu den Auslösern der Sirenen frei sind, danach kehren die Teams zurück auf den Kommandoposten und berichten über die Lage vor Ort.

Nach einer kleinen Stärkung am Mittag, rücken die Zivilschützer wieder aus. Diesmal gilt es ernst. Der Kommandoposten leert sich und alle kehren auf ihre Posten, die sie bereits vormittags inspiziert haben zurück, um den Alarm auszulösen. Nach einer Fahrt quer durch Grenchen, nachdem unzählige Kellertüren geöffnet wurden, ist der Posten an der Ruffinistrasse bezogen. Neben alten Ordnern und Stapeln von Kartonschachteln, im Keller eines Hochhauses befindet sich der Auslöser. Sven Schär, eingeteilt in der Führungsunterstützung der RZSO, öffnet einen unauffälligen roten Kasten. Dieser macht auf den ersten Blick den Eindruck, als sei er ein ausrangiertes Möbelstück. Noch ein Funkspruch an den Kommandoposten, dass der Standort erreicht wurde, und danach heisst es erst einmal: warten.

5,4,3,2,1! Ein Schlüssel wird umgedreht und ein Schalter neben dem klein geschrieben «Allgemeiner Alarm» steht, wird betätigt. Von draussen hört man etwas dumpf das Dröhnen der Sirenen. Sven Schär geht nach draussen und überprüft die Funktionstüchtigkeit der Sirene - alles in Ordnung, die Sirene erfüllt ihre Aufgabe tadellos.

Auf Anfrage, welche Funktion die weiteren Knöpfe besitzen, erklärt Sven Schär, dass diese einzeln den Wasser-, Strahlen-, C-, und Feueralarm auslösen können. Sie werden aber seit mehreren Jahren nicht mehr getestet und wurden daher zur Vorsicht weiss abgedeckt.

Keine übertriebene Hektik

Dann ertönt plötzlich mittendrin ein Funkspruch, eine mobile Sirene funktioniert nicht mehr. Nachdem sie fünf Minuten gelaufen ist, steigt diese auf einmal aus. Doch übertriebene Hektik kommt beim Zivilschutz in dieser Übung keine auf. Per Funk versucht man, den Grund für die Störung zu ermitteln. Dennoch: die Sirene will nicht funktionieren. «Zurückkehren zum KP» lautet darauf Befehl.

Noch zwei weitere Male wird die Sirene an der Ruffinistrasse überprüft. Beim zweiten Mal wird sie durch den Kommandoposten in der Zivilschutzanlage Kastels ausgelöst und beim dritten Mal von der Alarmzentrale der Kantonspolizei Solothurn. Auch diese Tests verlaufen erfolgreich.

«Bruno 40 von Bruno 42, Sirene 4 alles in Ordnung, kehren zurück zum KP», funkt Sven Schär. Durch das Kellerlabyrinth hinaus und dann geht es auch schon wieder zurück zur Zivilschutzanlage Kastels.

Dort erfolgt dann die erfreuliche Nachricht: Alle Sirenen in Grenchen funktionieren einwandfrei. Auch die vermeintlich widerspenstige mobile Sirene hatte sich nach einigen Minuten wieder funktionsfähig zurückgemeldet.