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Der Solothurner ex Kanute und Start Up Gründer Mike Kurt referierte an der Generalversammlung des Industrieverbandes Grenchen und Umgebung.
An der Generalversammlung des Industrieverbandes Grenchen und Umgebung IHVG herrschte eine positive Grundstimmung. «Aus Bankenkreisen hört man, dass die Firmenabschlüsse recht gut sind», sagte Verbandspräsident Erwin Fischer zu den Unternehmensvertretern im Parktheater. Allerdings steckten auch enorme Anstrengungen dahinter. «Es gibt Firmen, die rechnen intern mit einem Eurokurs von 1:1.» Da sei jede noch so kleine Erstarkung des Euro Balsam für die Marge.
Fischer lobte ferner die neue Grenchner Wirtschaftsförderung welche mit Karin Heimann «neuen Schwung und neue Ideen» erhalten habe.
Neuen Schwung sieht Fischer auch noch aus einem anderen Grund auf die regionale Wirtschaft zukommen. «Diesen Herbst wird der Ostast die Bieler Umfahrungs-Autobahn eröffnet.» Ein «Tag der offenen Tür» finde zuvor am 9. September statt. Dem Westast erwachse demgegenüber aus der Bevölkerung grosser Widerstand. «Viele sind sich allerdings nicht bewusst, dass es keine Volksabstimmung mehr darüber geben wird.» Klar zur Ablehnung empfahl Fischer die Rentenreform vom 24. September: «Diese Rechnung geht nicht auf.»
Dieses Schuljahr lancieren die Schulen Grenchen am 15. September das Projekt Grenchen Goes Solar mit verschiedenen Unterrichtsmodulen zur (Solar-)Energie. Höhepunkt wird der Bau einer Solaranlage auf dem Dach der Doppelturnhalle Zentrum im Juli nächsten Jahres sein. Um interessanten Umweltunterricht mit Referenten und Projekten in den kommenden Jahren finanzieren zu können, können Firmen und Privatpersonen eines oder mehrere der 800 Solarzellen sponsern. Mit vergleichsweise günstigen 40 Fr. ist man auf der Sponsorenliste dabei. Gesamtschulleiter Hubert Bläsi und Marcel Barbey stellten das Projekt den Wirtschaftsvertretern vor. «Unsere Schüler werden sich demnächst direkt bei ihnen melden», kündigte Bläsi an. (at.)
IHVG-Stiftungspräsident Reto Kohli berichtete über die erfreuliche Entwicklung der Berufsmesse IB Live, welche vom 1. bis 5. Mai 2018 wieder in der Region Grenchen stattfinden wird. Zu den bisherigen Industriefirmen werden voraussichtlich auch noch die Namen Rotoflex und Hänggi stossen, die Solothurner Sanitärfirma Saudan sowie die drei Grenchner Elektrikerunternehmen «So können wir das Portfolio der vorgestellten Berufe noch erweitern. Die Tür für weitere interessierte Firmen sei offen.
Zum letzten mal stellte Vorstandsmitglied Roland Schaller Rechnung und Budget vor. Dieses Jahr konnte nach der jährlichen Zuweisung an die Stiftung von gut 5000 Fr. ein Überschuss von 12 000 Fr. verzeichnet werden. «Eine gut gefüllte Kasse für die IB Live ist sinnvoll, denn der Wettbewerb um talentierte Fachkräfte wird sich in den nächsten Jahren noch akzentuieren», gab der scheidende Kassier der Versammlung auf den Weg. Neu in den Vorstand wurden gewählt: Florian Würsch (Credit Suisse Schweiz AG), Urs Steinemann (Häni & Co. AG Arch) und Pascale Blösch (Blösch AG).
Im zweiten Teil der Versammlung referierte der ehemalige Solothurner Olympia-Kanute Mike Kurt über Hochs und Tiefs seiner (Sportler-)Karriere. Als der Weltmeister, der über Jahre zu den besten seines Sports überhaupt gehörte, 2012 aufgrund eines Materialfehlers zum dritten mal eine Olympiamedaille verpasste, war das für ihn zwar zuerst ein bitterer Moment. In dieser Zeit wurde aber auch die Idee zu einem Startup geboren, das sich inzwischen zu einer der erfolgreichsten Crowdfunding-Plattformen der Schweiz gemausert hat.
Über das Portal «I believe in you» können sich Nachwuchssportler einer Entourage präsentieren und Geld für ihre sportlichen Ziele sammeln. «Die Projekte haben eine Erfolgsquote von 88 Prozent, was für Crowdfunding ein Traumwert ist», sagte Kurt. Das ganze läuft praktisch ausschliesslich über «Social Media» und hat seit dem Start 2013 6,8 Mio. Fr. für Sportprojekte generieren können. Post Finance und Aldi gehören inzwischen zu den Sponsoren. «Ohne die Niederlage in London wäre dieses Start-up wohl nicht entstanden und ich wäre auch nie Exekutivrat von Swiss Olympic geworden», bilanzierte Kurt.