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Der im Januar verstorbene Künstler Peter Travaglini aus Büren a. A. hatte und hat für Grenchen eine grosse Bedeutung. Er pflegte zeitlebens einen engen Kontakt und nahm auch am Kulturgeschehen der Stadt teil.
Dies brachte ihm nicht zuletzt einen «Chappelitüfel», die höchste Ehrung der Stadt, ein. Denn, wenn man durch Grenchen geht, stösst man auf zahlreiche künstlerische Werke von Travaglini. Sie sind im öffentlichen Raum der Stadt quasi omnipräsent.
Das Künstlerarchiv Grenchen hat aus diesem Grund ein spezielles Projekt gestartet: «Wir wollten auf einer Karte darstellen, wo man in Grenchen überall auf Travaglini-Werke stösst», erklärt Thomas Schärli vom Künstlerarchiv Grenchen. Denn Travaglinis Schaffen ist zwar durchaus charakteristisch, aber ebenso vielfältig und ist deshalb wohl nicht für alle auf den ersten Blick erkennbar.
Manches ist verschwunden
«Es sind auch nicht mehr alle Werke im Originalzustand erhalten», erklärt Schärli weiter. So seien die Betonplastiken beim Migros teilweise verschwunden und auch der «Blumenweg» beim Spital habe die jüngste Umgestaltung der Anlage nicht unbeschadet überstanden. Nicht zu reden von Wandmalereien in der ehemaligen Metzgerei im Keller des Howeg-Gebäudes, von denen nur noch Fotos existieren.
Der ehemalige Stadtbaumeister Claude Barbey – selber künstlerisch vielfältig begabt – hat im Keller des Parktheaters eine Karte von Grenchen angefertigt, auf der die Lage der Travaglini-Werke eingezeichnet wurde. Thomas Schärli hat diese fotografiert und dokumentiert. So ist eine kleine Ausstellung entstanden, die morgen am Museumstag im Parktheater erstmals gezeigt wird. Eine Fotowand zeigt eine Übersicht der Werke im öffentlichen Raum. Skizzen, Grafiken und Kleinskulpturen, die im Zusammenhang mit den ausgeführten Arbeiten stehen, geben einen vertieften Einblick in deren Entstehung.
Ist der nur eintägige Museumstag nicht zu wenig, um das Schaffen von Travaglini in Grenchen zu würdigen? Thomas Schärli geht davon aus, dass das Material später für eine Travaglini-Monografie Verwendung finden kann. Der Nachlass Travaglinis befinde sich im Besitz seiner Familie. Folgende Werke von Peter Travaglini auf Stadtgebiet sind dokumentiert:
Tauf- und Werktagskapelle Eusebiuskirche: gesamte Ausstattung und Fenster, 1967
Reformiertes Kirchgemeindehaus Zwingli: Brunnenanlage (Granit); Reliefs Eingangstüren Zwinglihaus (Alu), 1966
Schützenhaus Grenchen-Bettlach: Betonplastik, 1968
Alterszentrum Kastels: «Lebensbaum», Aluplastik, 1969
Haldenschulhaus: Kette (Aluplastik) und Wandmalerei, 1972
Bürohaus Bahnhofstrasse (ehemalige SBG): Wandgestaltung innen, Beton mit Alukette, 1972; Vorplatz: «Die Schreitende», Granit, 1994
Migros: Reste der ursprünglichen Platzgestaltung, Betonbrunnen und Betonplastiken, 1973
ETA, Marktplatz: «Die Entblössung der behüteten Zeit», Bronzeplastik, 1978
Kläranlage Regio Grenchen: «Glockentierchen», Bronzeplastik, 1981
Parktheater: «Regenbrunnen», im Park, Granit, 1986 und Allianzwappen Grenchen-Schlettstadt, Gemeinderatssaal, Metallplastik
Berufsbildungszentrum: Platzgestaltung mit Betonfiguren, 1990
Kunsthaus: Figurengruppe, Granit, 1993
Restaurant Feldschlösschen: Kegelplastik (Holz), Glasbetonfenster, 1972