Stadtbummel
Wenn die Natur Streiche spielt

Erdbeben und Minusgrade im April: in den letzten Tagen spielte die Natur verrückt.

Nadine Schmid
Nadine Schmid
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Der Frost hat vielen Bauern und Hobbygärtnern den Frühling vermiest

Der Frost hat vielen Bauern und Hobbygärtnern den Frühling vermiest

Bruno Kissling

Waren Sie am Dienstag kurz nach Mittag in Grenchen und haben das Erdbeben gespürt? Ich war nicht hier, sodass ich dieses Naturereignis verpasst habe. Beben sind keine Seltenheit, es gibt sie täglich, die meisten nehmen wir gar nicht wahr.

Die Erdbeben in der Schweiz hängen mit dem Aufeinanderprallen der Kontinentalplatten von Afrika und Europa zusammen. Erstere Platte drückt gegen die Europäische, mit einer ungefähren Geschwindigkeit von acht Millimeter pro Jahr. Die dadurch entstandenen Spannungen in der Erdkruste müssen abgebaut werden, sodass es zu Beben kommt.

Vielleicht gibt es in ein paar Wochen wieder ein Beben in Grenchen, dann aber ein Politisches, wenn die Wahlen über die Bühne gehen.

Zurück zur Natur. Der April hat seinem Namen ab der zweiten Hälfte alle Ehre gemacht. So war’s sommerlich warm, frühlingshaft, regnerisch, es hat geschneit und gehagelt und zum Leidwesen der Landwirte und Gartenliebhaber gab’s mehrmals Frost.

Schaut man sich in den Grenchner Gärten um, so erlag Manches der Eiseskälte und verdorrte. Uwe Müller vom Gummenweg, einer der passionierten und betroffenen Hobbygärtner, zählt die Schäden in seinem Garten auf: Die Kiwi seien erfroren, genauso seine Aprikosen und es habe auch Rosentriebe erwischt, so Müller. Sogar ein Hortensienstrauch habe die kalten Tage nicht überlebt, obschon diese Blume eigentlich winterhart ist.

«Bei den Zwetschgen gilt es abzuwarten, die Trauben hat es ebenfalls erwischt, aber vielleicht schlagen diese wieder aus», so Müller. Töpfe wurden reingenommen und was gedeckt werden konnte, wurde gedeckt, so habe es das Gemüse überstanden. Einige Pflanzen hätten keine Mühe mit dem neuerlichen Wintereinbruch gehabt, so beispielsweise die Meertrübeli und Heidelbeeri. Müller: «Es ist zwar sehr schade und ärgerlich, aber in solchen Jahren lernt man doch wieder dazu.»

Der Schaden ist da, da gibt es leider nichts zu machen; für die Bauern ist es eine Katastrophe. Hoffen wir, dass nun das Frösteln endgültig vorbei ist. Der momentane Wetterbericht sagt zwar Störungen für nächste Woche voraus, jedoch mit angenehmeren Temperaturen. Geniessen wir jetzt erst mal das Wochenende!