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Das Lindenhaus war Thema im Grenchner Gemeinderat. Letztes Jahr machten markant weniger Jugendliche Gebrauch von der offenen Jugendarbeit. Jüngeres Leitungspersonal soll die Wende einleiten.
Der Gemeinderat hat an seiner Sitzung vom Dienstag den Bericht zur offenen Jugendarbeit Grenchen (Lindenhaus) behandelt. Im Controlling-Teil wurde ersichtlich, dass die durchschnittliche Anzahl der Besucher pro Tag um knapp einen Drittel auf 13 Jugendliche abgenommen hat. Die Zahl der regelmässigen Besucherinnen und Besucher betrug 2016 mit rund 8 nur noch einen Bruchteil der früheren Werte (ca. 40).
Gemeinderat Matthias Meier-Moreno (CVP), der zugleich auch Präsident des Lindenhaus-Trägervereins ISG ist, begründete die Abnahme mit dem Leitungswechsel im Lindenhaus im vergangenen Jahr. Inzwischen sei mit jüngerem Leitungspersonal ein Turnaround erfolgt, der im laufenden Jahr zu einer Verbesserung führen soll. Man gehe auch mehr auf die Jugendlichen und ihre Wünsche ein. Beispiel: «Die Jugendlichen wünschten einen Lottomatch und so wurde ein solcher durchgeführt und wurde ein grosser Erfolg».
Diese Bemühungen wurden im Rat gewürdigt. «Es gibt zwar nichts schönzureden, es war aber ein Übergangsjahr und ich habe vernommen, dass die Teilnahme in den ersten vier Monaten dieses Jahres schon das ganze letzte Jahr übertroffen hat», meinte Richard Aschberger seitens der SVP.
Angela Kummer (SP) regte an, auch die jüngsten Kinder nicht aus den Augen zu verlieren und den Vorstand breiter abzustützen. Laut Bericht konnten die Quartier-Spielplätze Röti und Lerchen 2016 nicht betreut werden. Renato Müller (FDP) kam auf den Kostendruck für die Stadt zu sprechen und deutete an, dass die «bilanzierten Gewinnvorträge die Stadtfinanzen künftig entlasten könnten.»
Nicole Hirt (GLP) setzte Fragezeichen hinter einzelne im Jahresbericht erwähnte Aktivitäten. «Eine Shoppingtour nach Konstanz ist für mich jedenfalls höchst fragwürdig und ob gleich zweimal Europapark auf dem Programm stehen muss?»
Es gibt auch Erfolgsgeschichten zu vermelden, so verzeichnete das Präventions- und Jugendförderungsprojekt «Midnight Sports» Teilnehmerrekorde. Die durchschnittliche Teilnehmerzahl lag 2016 bei 39 Jugendlichen. Projektkoordinatorin Regula Lüthi hat ihr Amt an Corinne Maier weitergegeben.
Auch stand das Berichtsjahr im Zeichen neuer Ideen. Nach dem Wegfall des Schülermittagstisches wurde ein Jugendmittagstisch eingeführt, der jeweils mittwochs stattfindet. Ebenso wurde ein Sonntagstreff ins Leben gerufen, welcher sich grosser Beliebtheit erfreue. Rege benützt worden sei auch die Bewerbungshilfe. «Ziel von solchen Projekten sind in erster Linie die Partizipation und die Förderung der Selbstständigkeit der Kinder und Jugendlichen», so der Bericht.
Der Gemeinderat hat ferner einstimmig und ohne Wortmeldung die Änderungen im Gräber- und Grabmalreglement Friedhof Tannhof gutgeheissen. Es enthält vor allem technische Vorschriften zur Gräbergestaltung. Neu sind beispielsweise (Keramik-)Fotos auf Grabsteinen offiziell zugelassen.