Grenchner Stadtpräsidium
Welcher Kandidat drückt sich vor welchem Duell?

Mindestens vier Begegnungen zwischen den beiden Kandidaten, Stadtpräsident Boris Banga und Herausforderer François Scheidegger, sind im Gespräch. Wir sagen, wer an welchen Anlässen teilnimmt.

Oliver Menge
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Boris Banga und François Scheidegger

Boris Banga und François Scheidegger

Oliver Menge

Bis am Dienstag war nicht klar, ob und bei welcher Gelegenheit die beiden Kandidaten die Klingen kreuzen werden. Mehrere Veranstaltungen sind geplant oder angedacht. So ein öffentliches Podium der Bürgerlichen im Parktheater, Fernsehduelle auf Telebärn und Tele M1, auf Telebielingue. Ein öffentliches Podium und redaktionelles Streitgespräch des Grenchner Tagblatts und, wie gestern bekannt wurde, ein redaktionelles Duell beim «Bieler Tagblatt».

Anfragen werden geprüft

François Scheidegger sagte, für ihn sei klar, dass er am Podium der Bürgerlichen teilnehme. Diese Veranstaltung sei schon lange geplant. Weitere öffentliche Podien, organisiert von den Medien, machten für ihn jedoch wenig Sinn. Allfällige Anfragen werde man aber natürlich prüfen. Für redaktionelle Streitgespräche, sowohl beim Grenchner Tagblatt als auch beim «Bieler Tagblatt», hat er bereits zugesagt.

Anders bei Fernsehduellen, wobei er sich eine endgültige Entscheidung diesbezüglich noch vorbehalte, nachdem eine weitere Anfrage von Tele M1 eingegangen sei. Die Form sei aber noch in Abklärung. Er werde jedoch alle elektronischen Medien gleichbehandeln, so Scheidegger.

Nur wenn SP ebenfalls teilnimmt

Boris Banga beharrte darauf, dass die SP beim Forum der Bürgerlichen miteinbezogen wird. Nur unter den von ihm gestellten Bedingungen, also Teilnahme der SP und unabhängige Gesprächsleitung durch Medienleute, sei er bereit, daran teilzunehmen. Er sei aber nicht bereit, Wahlpropaganda für die Bürgerlichen zu machen.

Banga hat kein Problem mit Fernsehduellen und wäre auch bereit, bei einem vom Grenchner Tagblatt organisierten, unabhängigen und öffentlichen Podium teilzunehmen, ebenso bei einem redaktionellen Streitgespräch. Dass das «Bieler Tagblatt» auch ein solches ankündigte, ohne ihn vorher anzufragen, fand Banga eine grosse Frechheit. Aber wenn der Termin passe, werde er auch dort teilnehmen.

Unterschiedliche Reaktionen

Die Reaktionen auf die Ankündigung des Podiums der Bürgerlichen durch die FDP und das damit verbundene Hin und Her fallen unterschiedlich aus. Das Vorpreschen Alexander Kohlis, dem Präsidenten der FDP Grenchen, mit der Ankündigung des Anlasses für den 23. Mai, hat nicht nur Banga auf dem falschen Fuss erwischt. Remo Bill, Präsident der SP Grenchen, hat Banga davon abgeraten, an diesem Podium teilzunehmen. Bill würde ein unabhängiges Podium, organisiert durch unabhängige Lokalmedien, bevorzugen. Aber er fände es doch begrüssenswert, wenn sich die Bürgerlichen wenigstens darum bemühten, die SP bei ihrem Podium zu beteiligen. Bei Kohli zu Kreuze kriechen werde er aber deswegen keinesfalls, meinte er. Und schliesslich entscheide Boris Banga selber, wo er teilnehmen wolle und wo nicht.

Heinz Müller, SVP-Fraktionschef, wunderte sich über Kohlis Tempo beim Versand der Medienmitteilung, ohne eine konkrete Zusage beider Kandidaten zu haben. Er begrüsst aber das Podium. Für ihn sei wichtig, dass ein vernünftiger und unabhängiger Moderator das Gespräch leite. Er sei aber gegen Veranstaltungen elektronischer Medien, so Müller. Er selber habe bei einem Fernsehduell gegen Banga schlechte Erfahrungen gemacht, weil der Moderator Angriffe unter der Gürtellinie nicht unterbunden habe. Er befürworte Print und öffentliche Podien, bei denen das Publikum diesbezüglich eine Kontrollfunktion übernehmen könne.

Marco Crivelli, Präsident der CVP Grenchen, begrüsst das bürgerliche Podium. Mit unabhängiger Moderation und klaren Rahmenbedingungen spiele es auch keine Rolle, wer letztendlich den Anlass organisiere.