Mia 2016
Welche Rolle spielen die Bauern beim Vogelschutz?

Die Vorbereitungen der Bauern für die Sonderschau «Naturnahe Landwirtschaft beflügelt» an der Mia 2016 laufen.

Margrit Renfer
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Benedikt Scholl inmitten seiner blühenden Hofstatt.

Benedikt Scholl inmitten seiner blühenden Hofstatt.

zvg

Die Landwirte der Umgebung zeigen an der diesjährigen mia, der Mittelländer Ausstellung in Grenchen, wie «vogelfreundliche» landwirtschaftliche Produktion funktioniert. Der Selzacher Landwirt Benedikt Scholl steht mitten in seinen blühenden Hochstammbäumen. Es zwitschert und trällert. «Nein, ich weiss nicht, wie viele Vogelarten hier leben», sagt der Präsident des Landwirtschafts-OK der kommenden Mittelländer Ausstellung mia in Grenchen.

So wie er seinen Hochstammgarten pflegt, so tun es ihm viele Berufskollegen gleich. Sie setzen weniger Kunstdünger und Pestizide ein, mähen Wiesen spät und schaffen damit Lebensraum, Brutplätze und Nahrungsgründe für Vögel und Kleintiere.

Die Bauernhöfe mit ihren Gebäuden, die Vernetzung der Kulturlandschaft mit Hecken, Buntbrachen, Blumenwiesen und Säumen entlang von Ackerland bieten einheimischen Vögeln Heim und Nahrung. Vögel wie der Distelfink oder der seltene Wiedehopf finden wieder Platz zum Brüten.

Vögel als Nützlinge

Seit je sind die hiesigen Landwirte an der Ausstellung in Grenchen dabei. Dieses Jahr zeigen sie die Sonderschau «Naturnahe Landwirtschaft beflügelt» gemeinsam mit der Vogelwarte Sempach, dem Bauernverband und dem Verein Vogel- und Naturschutz Grenchen.

Im Fokus stehen die Lebensmittel, welche vogelfreundlich produziert werden und welchen Nutzen die Vogelwelt dem Menschen bringt. Wer weiss schon, wie viele Insekten die Vögel fressen. Die Ausstellung soll Motivation sein, beim Einkauf auf die entsprechenden Labels zu achten.

Währschaftes im Restaurant

Neben der speziellen Ausstellung gehören im Landwirtschaftszelt lebende Tiere dazu. Die ausgestellten Kühe werden etwas kleiner sein als auch schon. Es sind Kühe der Zwergrasse «Dahomey». Dazu kommen verschiedene Kleintiere. Das Angebot in der Leberbergerstube bleibt wie gewohnt mit Hamme, Siedfleischsalat, Zopf und den beliebten Erdbeertörtchen, abends der Buurebar und Musik der Hubustei-Giele, dem Rhonetaler und mehr.

Am 26. Mai 2016, Fronleichnam, organisieren die Landwirte und Bäuerinnen einen Brunch von 9 bis 11 Uhr. Für diesen gilt, sich bis zum 23. Mai auf 078 711 85 58 anzumelden. Die Plätze sind beschränkt. Für den Brunch ist kein Eintritt in die Ausstellung zu bezahlen, da diese um diese Zeit noch nicht geöffnet ist.

Denn neu wird für die Ausstellung ein Eintritt verlangt, jedoch sollen viele Gratiseintritte verteilt werden. «Da sind alle gleich betroffen. Betroffen sind auch alle, wenn die Vogelarten Federn lassen müssen», sagt der Biolandwirt Benedikt Scholl. Die Landwirte wollen ihre Leistungen für die Vogelwelt positiv darstellen.