SWG
Weiterhin Kritik an der Transparenz der SWG

Die SWG hat im Gemeinderat ihre Geschäftszahlen präsentiert. Die Energieverkäufe und Ablieferungen an die Stadt blieben etwa stabil. Die Kritik an der Informationspolitik reisst nicht ab.

Andreas Toggweiler
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SWG Geschäftsbericht 2018

SWG Geschäftsbericht 2018

Grenchner Tagblatt

Die SWG hat im vergangenen Jahr ähnlich viel verdient mit den Energielieferungen wie im Vorjahr, das Dienstleistungsgeschäft ist markant gewachsen. So fasste Geschäftsleiter Per Just vor dem Gemeinderat das Geschäftsjahr 2018 zusammen. Der Absatz von Strom wuchs von 138 auf 145 Megawattstunden (MWh) an, der Wasserabsatz ging von 1,483 Mio. m3 auf 1,428 Mio. m3 leicht zurück, ebenso der Gasabsatz von 221 auf 196 MWh. Ertragsmässig war dies nicht spürbar, dieser stieg sogar leicht von 38,8 auf 39,1 Mio. Fr. an, nicht zuletzt dank dem Rohrleitungsbau für Nachbargemeinden. Dieser Ertrag wuchs um über 600 000 Fr. an auf 1,989 Mio. Fr. Die Konzessionsgebühren an die Stadt blieben mit 1,859 Mio. Fr. in etwa stabil. Dazu kommt eine Sonderabgabe in der Höhe von 710 000 Fr. Unter dem Strich verbleibt ein Jahresgewinn der mit 780 000 Fr. genau gleich hoch ist wie 2017.

Nur noch Projekt Grenchen

Just nahm ferner Stellung zu im Radio kolportierten Vorwürfen von Windparkgegnern, die SWG verloche Gelder für Windparkprojekte im Kanton Bern. In Erwartung weiter sinkender Margen aus dem Energieverkauf und Chancen der neuen Energiestrategie hat der vom Gemeinderat gewählte Verwaltungsrat 2012 beschlossen, Wachstums- und Effizienzinitiativen aufzugleisen. Während Windparkbeteiligungen im Ausland abgelehnt wurden, habe man auf einheimische Projekte gesetzt und diverse Windmessungen vorgenommen. Dass diese Engagements nicht kommuniziert wurden, begründete Just mit dem allgemeinen Run auf KEV-Vergütungen, bei dem sich die Energieversorger die besten Windstandorte sichern wollten. Seither seien insgesamt 273 000 Fr. für Projektsuchen und 952 000 Fr. für Windmessungen und Machbarkeitsstudien ausgegeben worden, erklärte Just. Heute verfolge man nur noch das eigene Projekt Windpark Grenchen. Nebst der Kritik von Windparkgegnerin Nicole Hirt (GLP) am verdeckten Vorgehen der SWG bei der Suche von neuen Geschäftsfeldern, musste sich Just auch Kritik der Fraktionen anhören, der SWG-Jahresbericht sei verspätet eingetroffen, nämlich erst zwei Tage vor den Fraktionssitzungen. Der Bericht zu Handen der Gemeindeversammlung wurde bei 5 Enthaltungen genehmigt.