Kostspieliges Erbe
Wegen Verschmutzung: Grenchen muss Parzelle teuer sanieren

Die Stadt beginnt demnächst mit der Altlastensanierung einer grossen Bauparzelle mitten in der Stadt. Das Projekt kostet, soll es aber ermöglichen das Grundstück zu verkaufen.

Andreas Toggweiler
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Das belastete Areal an der Kastels- strasse.

Das belastete Areal an der Kastels- strasse.

Das fragliche Grundstück ist eine schätzungsweise 5000 m grosse Baulücke, angrenzend an die Kastelsstrasse im Süden, das Altersheim Kastels im Westen, einen Industriebetrieb (Ypsotec) im Norden und neu erstellte Wohnhäuser im Osten. Es befindet sich im Besitz der Stadt. Ein Augenschein auf dem Areal zeigt, dass nur auf der Nordwestecke ein kleines Bauprofil steht.

«Dort platzieren wir zwei Container, welche die Gerätschaften für die Bodensanierung enthalten», erläutert Jürg Vifian, stv. Stadtbaumeister. Auf dem Gelände stand früher ein Bauernhaus sowie eine chemische Reinigung. Diese ist für die Belastung des Grundstückes mit dem Lösungsmittel Perchlor verantwortlich.

Die Sanierung geschieht gemäss Vifian folgendermassen: Aus verschiedenen Bohrlöchern auf der Parzelle wird belastetes Grundwasser gepumpt, in der Anlage gereinigt und danach in die Kanalisation geleitet. Das nachfliessende Grundwasser löst weiteres Perchlor aus dem Boden heraus und wird wieder abgepumpt.

Der Prozess dürfte eineinhalb bis zwei Jahre in Anspruch nehmen. Die Reinigungsanlage werde mit Lärmschutzwänden abgeschirmt, um die Immissionen für die Anwohner zu minimieren.

Für die aufwendige Sanierung werden 700 000 Fr. veranschlagt. Normalerweise muss der Schadenverursacher einen Teil der Kosten übernehmen. In diesem Fall sei dieser dazu aber nicht in der Lage, schildert Vifian die Situation. Deshalb werden die Kosten von der Stadt vorfinanziert und danach von Stadt, Kanton und Bund gemeinsam getragen. Der Altlastenfonds des Bundes beteiligt sich an Sanierungen, die mehr als 250 000 Fr. kosten.

Nach der Sanierung will die Stadt das Land verkaufen. Ein langjähriger Interessent habe bestätigt, dass er nach wie vor an Erwerb und Überbauung interessiert sei. (at.)