Lengnau BE
Wegen tierischer Sack-Vandalen gibts nun Unterflur-Container

Die Einwohnergemeinde Lengnau erstellt vier neue Unterflur-Container für die Kehricht-Entsorgung.

Margrit Renfer
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Die Unterflur-Container am Denkmalweg.

Die Unterflur-Container am Denkmalweg.

Margrit Renfer

Den Abfallsack an den Abfuhrtagen direkt vor die Haustür stellen – das war in Lengnau bis 2014 möglich. Seither muss der Sack im Container an einer Sammelstelle entsorgt werden. Das ermöglicht den Anwohnern, die Kehrichtsäcke zu jeder Zeit wegzubringen.

Das System mit den Containern war eingeführt worden, weil immer mehr Abfallsäcke abends vor der Abfuhr herausgestellt, von Tieren geöffnet und der Inhalt in der Gegend verteilt wurde. Anstelle mobiler Container wurden schon damals in stark bewohnten Gebieten drei Unterflur-Container gebaut. Man machte gute Erfahrungen damit. Vier neue Unterflur-Container kommen nun in einer ersten Etappe dieses Jahr am Rolliweg, an der Pfarrgasse, am Rohrweg und Grünweg dazu. In den nächsten zwei Jahren – je nach Baustart der Überbauungen – in einer zweiten Etappe vier weitere an der Kleinfeldstrasse, Bielstrasse, Solothurnstrasse und am Lerchenweg.

Am Beginn der Reorganisation der Abfuhr der Siedlungsabfälle stand die Sensibilisierungskampagne der Suva «wie ein schwerer Job leichter wird, Kehrichtsammlung richtig organisieren». Der Einwohnergemeinde Lengnau sind die Gesundheit der Mitarbeitenden und das Dorfbild wichtig. Die Unterflurcontainer sind eine saubere Sache, der überirdische Teil ist nur unwesentlich grösser als ein gewöhnlicher Abfalleimer. Mit einem Unterflurstandort können rund acht herkömmliche Container ersetzt werden. Weil der Bau eines solchen Containers inklusive Bauarbeiten und Planungskosten rund 50 000 Franken kostet, lohnt sich deren Einsatz aber nur bei grösseren Überbauungen.

Bevölkerung nutzt das neue Angebot

Die bisherigen Standorte der Unterflurcontainer werden rege benützt. Die grossen Säcke im Untergrund sind meist voll. Die Anlagen werden wöchentlich während der normalen Kehrichtabfuhr geleert. Der zuständige Gemeinderat Daniel von Burg sagt: «Der Lastwagen ist ökologischer unterwegs, weil er länger an einem Ort verweilt und weniger vergleichsweise Energie-intensive Brems- und Beschleunigungsmanöver durchführen muss. Bei neu entstehenden Überbauungen werden zusammen mit dem Bauherrn laufend neue Unterflur-Standorte eingeführt.»

Wo keine Unterflur-Container gebaut werden können, wurden von der Gemeinde auch die Kunststoff-Container aufgestellt. Mehrfamilienhaus-Besitzer und Gewerbetreibende können ihre schweren Metall-Container durch die Gemeinde mit einem leichten und handlichen Kunststoffcontainer austauschen lassen. Je nach dessen Zustand bekommt der Eigentümer einen Geldbetrag zurück, sonst führt ihn der Lieferant der Gemeinde dem Metall-Recycling zu.

Die Kunststoff-Container der Gemeinde werden jährlich im August von einer Spezialfirma vor Ort gereinigt. Die Unterflur-Container werden im November gereinigt und gewartet. Die Bevölkerung ist mit dem Angebot einigermassen zufrieden. Vor allem ältere Menschen bemängeln die zu weite Distanz zum nächsten Container oder dass es schwierig sei, den Deckel offenzuhalten und gleichzeitig einen Sack einzuwerfen. Nachbarschaftshilfe sei in diesen Fällen nötig, damit nicht wieder volle Säcke herumstehen und von Füchsen geöffnet werden.