Grenchen
Warum die alte Feuerstelle im Dählenwald erst jetzt saniert wurde

Die Feuerstelle im Dählenwald erstrahlt in neuem Glanz. Warum die Bürgergemeinde die Stelle erst jetzt sanierte, obwohl eine solche Sanierung laut Anwohnern bereits seit August letzten Jahres nötig gewesen wäre.

Lara Enggist
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Grillieren und picknicken: Die Feuerstelle lädt wieder zum Verweilen ein.

Grillieren und picknicken: Die Feuerstelle lädt wieder zum Verweilen ein.

Lara Enggist

Morsches Holz und rostige Nägel, die Sitzbänke grösstenteils unbenutzbar. Die Feuerstelle oberhalb des Rehwegs in Grenchen war bis vor kurzem in einem trostlosen Zustand. Nun hat die Bürgergemeinde Grenchen gehandelt. Schon von Weitem stechen die neuen Holzbänke und der frische Holzschnitzelbelag rund um den Grillplatz ins Auge. Die Feuerstelle lädt wieder zum Verweilen und Grillieren ein.

Doch die Sanierung wäre laut Anwohnern bereits seit August letzten Jahres nötig gewesen. Vonseiten der Bürgergemeinde hiess es im Dezember, dass die Stelle in «nützlicher Frist» saniert werde. Warum hat dies nun so lange gedauert?

Der unzumutbare Zustand der Feuerstelle sei bereits im Herbst thematisiert worden, sagt Renato Müller, Verwalter der Bürgergemeinde Grenchen. «Die Holzbänke vor dem Winter zu ersetzen, hätte aber schlicht keinen Sinn ergeben.» Und im Frühling wollte man abwarten, bis die Forstarbeiten nach dem Sturm Burglind abgeschlossen waren, so Müller.

Ausserdem stehe der Bürgergemeinde nur ein begrenztes Budget für sogenannte forstfremde Leistungen für die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Bürgergemeinde sei zudem nicht verpflichtet, die Feuerstellen anzubieten. «Es ist ein Angebot, welches jederzeit ersatzlos gestrichen werden kann».

Und was, wenn sich ein Kind an einem rostigen Nagel verletzt hätte? Schliesslich ist der Ort sogar im Feuerstellen-Führer der «Schweizer Familie» aufgelistet. «Hätte jemand 2000 Franken auf den Tisch gelegt, hätten wir noch am selben Tag mit der Sanierung begonnen», sagt Müller. Aber mit einem begrenzten Budget müsse man eben Prioritäten setzen und ein gewisses Risiko eingehen. Bei einem Unfall hätte die Bürgergemeinde gehaftet, denn wer eine Feuerstelle in den Wald stellt, habe diese auch zu unterhalten.

Naherholungsraum pflegen

In den Bereich forstfremde Leistungen für die Öffentlichkeit gehört – neben dem Unterhalt der sechs Feuerstellen – die Pflege des Naherholungsraums Grenchen, des Vita-Parcours und Teile der Wanderwege. Den dafür benötigten Betrag von mehreren 10'000 Franken muss die Bürgergemeinde Grenchen selbst berappen.