Veranstalter Christian Riesen will mit der mia Ende Mai in die Tennishalle – Stadt stellt sich quer.
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Seit nunmehr sechs Jahren steht die mia unter einem schlechten Stern. Wir erinnern uns, auch damals war die Gemeinderatskommission massgeblich beteiligt, wenn auch in anderer Besetzung: Caroline Möri trat mit Getöse ab, weil sie die Messe nicht mehr im Velodrome durchführen wollte, an das die Stadt Grenchen zwei Millionen beigesteuert hatte und darum darauf beharrte. Darauf folgten die Grega-Zwischenspiele mit Kellers, mit Eintrittspreis-Fiasko und so weiter.
Mit Christian Riesen schöpfte man neue Hoffnung. Hansdampf in allen Gassen, Lehrer und Event-Manager aus dem Gäu. Und nachdem die Grega in den Sand gesetzt und ein Jahr ohne Messe verstrichen war, stellte Riesen quasi im Alleingang eine kleine mia auf die Beine. Alle lobten ihn und waren froh, dass da einer die Kastanien aus dem Feuer geholt und sich nicht die Finger verbrannt hat. Und nun das: Jetzt will der auch nicht mehr ins Velodrome, sondern in die Tennishalle oder so.
Es ist verständlich, dass ein Veranstalter grundsätzlich darauf abzielt, möglichst viel Publikum anzuziehen, das generiert Umsatz und Gewinn, zieht neue Aussteller an. Verständlich daher auch die Überlegung mit dem Feiertag, zumal es in Grenchen schon immer so war: Die mia fand immer in der Auffahrtswoche statt. Nachvollziehbar sind auch kritische Überlegungen bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Velodrome-CEO, die offenbar nicht wunschgemäss geklappt hat. Aber insgesamt wurde sehr viel Geschirr zerschlagen, das wohl nicht gekittet werden kann. Darum könnte der Schuss diesmal nach hinten losgegangen sein.
oliver.menge@azmedien.ch