Die Bevölkerung der Stadt Grenchen wuchs im Jahr 2013 um 251 Personen auf 16 728 Einwohner. Die Dynamik der Zu- und Wegzüge hat zugenommen.
Das Wachstum der Bevölkerung der Stadt Grenchen beschleunigt sich wieder. Während im Jahr 2012 die Bevölkerung um 169 Personen anstieg, betrug die Zunahme im Jahr 2013 251 Personen. Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt beträgt per Ende 2013 16 728 Personen. Damit bestätigt sich ein seit zirka 2007 bestehender, leichter Aufwärtstrend einmal mehr.
Der Löwenanteil des Bevölkerungswachstums, 157 Personen geht dabei auf die Zunahme der ausländischen Wohnbevölkerung zurück. Inzwischen wohnen 5300 Ausländerinnen und Ausländer in Grenchen, was einem Anteil von 31,68 Prozent entspricht.
Zustrom von Ausländern hält an
Laut Roland Schär, Leiter der Einwohnerkontrolle, macht sich die intensive Bautätigkeit in den vergangenen Monaten jetzt auch in der Statistik bemerkbar. «Der Bau von neuem, qualitativ hochstehendem Wohnraum zieht zwar vermehrt auch wieder Schweizer an», stellt Schär fest. Gleichzeitig halte aber auch der Zustrom von Ausländerinnen und Ausländern an.
«Ein nicht unerheblicher Teil der Zuziehenden lebt von der Sozialhilfe», gibt Schär zudem zu bedenken. Der Bau von gehobenem Wohnraum werde nämlich auch von bereits in Grenchen wohnhaften Personen genutzt, was wiederum die Leerwohnungsquote in den günstigeren Segmenten erhöhe. Nach wie vor habe Grenchen ein grosses Angebot an günstigem Wohnraum, was sich inzwischen in der halben Schweiz herumgesprochen habe.
Fluktuation steigt
Insgesamt, so Schär weiter, habe auch die Dynamik der Zu- und Wegzüge zugenommen. So sind 2013 1346 Personen nach Grenchen zugezogen, aber auch 1060 wieder weggezogen. «Man kann von einer erhöhten Fluktuation sprechen.» Diese ist bei den Ausländerinnen und Ausländern allerdings deutlich höher. Obwohl die Ausländer nur ein knappes Drittel der Bevölkerung ausmachen, sind ähnlich viele Ausländer zu- und weggezogen wie Schweizer.
Nach wie vor sind die Ausländerinnen auch klar «gebärfreudiger» als die Schweizerinnen. 98 Schweizer Kindern standen 55 ausländische Babys gegenüber.
Wenig Todesfälle
Ganz anders ist es bei den Todesfällen. 2013 sind nur 12 ausländische Männer und 3 Frauen in Grenchen gestorben, gegenüber 172 Schweizerinnen und Schweizern. «Die Zuwanderung ist ein relativ junges Phänomen, weshalb in der ausländischen Wohnbevölkerung noch wenig Todesfälle zu verzeichnen sind. Die Anzahl wird aber zunehmen», erklärt Schär.
Dies auch, weil relativ wenige Ausländer nach der Pensionierung zurück in ihre Heimat reisen. «Viele haben sich integriert und ziehen es vor hierzubleiben.» Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang auch ein Blick in die Jahrgängerstatistik: Die grössten Gruppen bei den Männern sind die Jahrgänge 1962, 1968 und 1969, bei den Frauen 1985, 1989 und 1991 (jeweils Ausländer und Schweizer zusammen).
2013 lebten Menschen aus insgesamt 97 Nationen in Grenchen. Die grösste ausländische Gruppe stellen nach wie vor die Italienerinnen und Italiener mit 1242 Personen. Grosse Gruppen kommen aus Deutschland (660) Serbien (604), der Türkei (462), dem Kosovo (371) oder Mazedonien ( 288).
Aus Serben werden Kosovaren
Dabei kommt es in der Statistik manchmal zu Verschiebungen, die erst auf den zweiten Blick erklärlich sind. So ist die Gruppe der Türkinnen und Türken unter anderem deshalb schwindend (2012: 482), weil viele eingebürgert werden. Auch nimmt die Anzahl der Serben ab, während es immer mehr Bürger von Kosovo gibt. «Das hängt primär damit zusammen, dass viele bisherige Serben nun kosovarische Papiere erhalten haben», erläutert Schär.
Private Haushalthilfen
Feststellbar sei zudem ein gewisser Zustrom an privaten Haushaltangestellten aus dem Osten. Diese arbeiten oft als private Pflegerinnen gegen geringes Entgelt, dafür mit Wohnrecht in der Wohnung der zu pflegenden Person.
Die Bevölkerungsstatistik von Grenchen reicht übrigens bis ins Jahr 1417 zurück. Genannt wird für dieses Jahr eine Einwohnerzahl von 140. Die 1000er-Grenze wurde 1796 erreicht. Die 10 000er 1926. Der Rekord wurde 1970 mit 20 679 Personen verzeichnet.