GAG Grenchen
Vorwurf der Sesselkleberei

Ein Personalgeschäft sorgte an der Generalversammlung der Gemeinschaftsantenne für Aufsehen. Vorstandsmitglied Hans Kübli wurde der Rücktritt nahegelegt.

Patric Schild
Drucken
Antennenanlage Grenchen

Antennenanlage Grenchen

Solothurner Zeitung

Der Paukenschlag erfolgte gleich zu Beginn an der diesjährigen GV der Gemeinschaftsantenne-Anlage Region Grenchen AG (GAG) im Velodrome. Der Bettlacher Gemeinderat Leonz Walker (SVP) verkündete, dass die Einwohnergemeinde Bettlach mit ihrer Vertretung im Verwaltungsrat nicht mehr einverstanden sei. «Hans Kübli versicherte uns, dass er nach Ende der laufenden Amtsperiode demissioniere, weshalb wir mit seinem Rücktritt an der GV 2015 gerechnet haben», erklärt Walker. Nun sei es aber so, dass der ehemalige Gemeindepräsident seinen Sitz weiterhin behalten wolle. Dies sei quasi Wortbruch und würde in Bettlach für grossen Unmut sorgen. Sein Grenchner Parteikollege, Gemeinderat Ivo von Büren, hielt dem entgegen, dass dies eine Bettlacher Angelegenheit sei und die Generalversammlung der falsche Ort, um das zu diskutieren. Der Angegriffene selbst versicherte, dass das Ganze nur ein Missverständnis sei.

«Als ich das Bettlacher Gemeindepräsidium abgegeben habe, habe ich gesagt, dass ich alles abgebe ausser das Verwaltungsratsmandat, da hier viel Herzblut drinsteckt», so Kübli. Ihm sei aber auch klar, dass unter diesen Umständen eine weitere Amtsperiode nicht realisierbar sei. Die verschiedenen Parteien einigten sich zum Schluss dahingehend, dass Kübli nochmals wiedergewählt wird, er aber nicht die ganze Amtsperiode absolviert, sondern in einem Jahr seinen Rücktritt bekannt gibt. Dennoch gab es zwei Abgänge im Verwaltungsrat. Alexandra Moser aus Pieterlen, die seit 2008 im Gremium sass, demissionierte genauso wie der Lengnauer Mario Ghisoni, welcher stolze 36 Jahre lang Mitglied war. Einstimmig als Ersatz für die Abtretenden wurden Peter Stalder (Pieterlen) und Sandra HuberMüller (Lengnau) gewählt.

Finanziell erfolgreich

Aus finanzieller Sicht fiel das Jahr positiv für die GAG aus. «Die Gemeinschaftsantenne konnte den Umsatz abermals steigern und ein Rekordergebnis einfahren», verkündet Verwaltungsratspräsident Jürg Kaufmann. Dadurch resultiert ein Cashflow von rund 6% des Betriebsertrages. Das Wachstum sei zwar nicht mehr so hoch wie in vergangenen Jahren, dies hange aber damit zusammen, dass die Netzmodernisierung des letzten Jahres viel Geld verschlungen habe. Das Ziel sei es, im hart umkämpften Telekommunikationsmarkt den Stand zu wahren und so wenig Anschlüsse wie möglich zu verlieren. Auch CEO Kurt Hohler sieht zufrieden auf das letzte Geschäftsjahr zurück: «Bei unseren Kerngeschäften TV und Radio blieben wir stabil, und in den anderen Dienstleistungen konnten wir zulegen.»

Für die Zukunft stehen verschiedene Projekte auf dem Programm, darunter die Errichtung eines Public-WLAN in der Badi Grenchen.