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Der Flugtag der Modellfluggruppe Grenchen präsentierte die ganze Breite der Luftfahrzeuge.
Wettermässig sind die Grenchner Modellflieger mit einem blauen Auge davongekommen. Nachdem sie an ihrem traditionellen Flugtag in den letzten Jahren stets mit blauem Himmel und Sonnenschein verwöhnt worden waren, mussten sie am Sonntag mit Wolken, Westwind und einzelnen kurzen Regenschauern vorliebnehmen. Aber das Wetter war besser als vorausgesagt. Die schlechten Prognosen hielten doch einige Piloten davon ab, nach Grenchen zu reisen. Und die Reihen der Zuschauer waren weniger geschlossen als bei den letzten Austragungen.
Dem Programm tat dies keinen Abbruch. Unbestrittener Stargast war Markus Frey mit seiner Pilatus SB-2 Pelican, dem ersten Flugzeug der Stanser Flugzeugbauer aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs (wir berichteten). Frey demonstrierte, wie langsam die Pelican fliegen kann. Eine Eigenschaft, die Pilatus später beim Bau des PC-6 Porters verwendete und damit weltberühmt wurde. Apropos Porter: Geflogen von Markus Minder war das Flugzeug in den Farben der Patrouille Suisse der Liebling der Kinder, war er doch als «Täfelibomber» im Einsatz, eine der langjährigen Traditionen am Grenchner Modellflugtag.
Auch Rainer Mattle aus Meilen ist ein treuer Gast in Grenchen. Er hat sich als Erbauer von Modellflugzeugen mit historischen Vorbildern einen Namen gemacht. Die Antonov An-22, die er am Modellflugtag vorführte, besitzt sehr grosse Dimensionen: Über 22 Kilogramm schwer und von vier Elektromotoren angetrieben. Das Original flog 1965 zum ersten Mal und ist das grösste Propellerflugzeug der Welt.
Dominik Büchi flog einen Bücker Bü-131 Jungmann vor. Also ein Flugzeugtyp, der seit Jahrzehnten zur Geschichte des Flughafens Grenchen gehört. Sämi Kissling und Pascal Schorno zeigten als «junge Wilde» ein Akroflugzeug und einen Helikopter in einer Art und Weise, als hätten sie die physikalischen Grenzen der Aerodynamik gesprengt.
Abwesend waren dieses Jahr die exakt nachgebauten militärischen Jets des Swiss Scale Jet Team. Sechs Flugzeuge sind im Moment mit der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs nach China, wo Mitte Oktober in Rongcheng die Weltmeisterschaft stattfindet.