Startseite
Solothurn
Grenchen
Die Nachtragskredite für die Ausstattung des Schulhauses I waren im Grenchner Gemeinderat umstritten.
Zurzeit ist das Schulhaus I eine grosse Baustelle. Im Erdgeschoss, wo einst die Bibliothek war, werden zwei Schulküchen mit zugehörigen Theorieräumen eingebaut. Dazu kommen zwei weitere Schulzimmer und die Erneuerung der Aula. Nachdem bereits festgestellt wurde, dass der von der Gemeindeversammlung bewilligte Kredit von 1,3 Mio. Fr. nicht ausreicht, wurde jetzt bekannt, dass auch bei der Budgetierung der Inneneinrichtung gepatzt wurde.
Zwar kann ein Teil des Mobiliars von den aufgehobenen Schulküchen der Quartierschulhaüser übernommen werden, doch wurden jetzt Nachtragskredite im Umfang von total 91200 Fr. beantragt, welche in erster Linie für interaktive Wandtafeln, Computer und Touchscreens eingesetzt werden. Die Vorlage sorgte für einige «Diskussionen» in der Gemeinderatssitzung, die per Mail und elektronischer Abstimmung im Zirkularverfahren abgehalten wurde. Dies zeigt ein Blick in das Protokoll, das bereits vorliegt.
So wurde etwa Kritik laut an den beiden Touch-Displays für je 13'000 Fr., welche im Zusammenhang mit den Schulküchen beantragt wurden. Schon das Eintreten auf die Zirkularvorlage erfolgte offenbar nicht einstimmig. «Braucht es tatsächlich in den beiden Schulküchen, wo gekocht wird, je einen Touch-Display», fragte etwa CVP-Fraktionschef Matthias Meier Moreno? Man könne ja die Theorie in den neuen Klassenzimmern unterrichten, wo ebenfalls neue elektronische Wandtafeln montiert werden. Meier-Moreno stellte den Antrag, die beiden Touch-Screens zu streichen und wurde in Voten von Fraktionskollege Peter Brotschi und Nicole Hirt (GLP) unterstützt.
Gesamtschulleiter Hubert Bläsi erklärte, dass je nach Schuljahr sowohl die eine, als auch die andere Infrastruktur gleichzeitig gebraucht werde, da im 8. Schuljahr in Halbklassen unterrichtet wird. Zudem: «Die Ausrüstung der Hauswirtschaft und die Standardausrüstungen basieren auf dem gültigen ICT-Konzept, welches durch den Gemeinderat genehmigt wurde. Die Erstellung eines solchen erfolgte im Auftrag der Behörden.»
Bläsi erklärte auch, dass bei einem Wegfall der Touch-Screens in den küchennahen Theorieräumen der Schulküchen, die Klassenzimmer kaum mehr für die Mehrfachnutzung zur Verfügung stehen würden. Zusätzliche Klassenzimmer seien aber aufgrund der zunehmenden Schülerzahlen in der Sekunderschule nötig.
Der Antrag der CVP auf Streichung hatte über die Fraktionsgrenzen Erfolg und führte am Ende zu einem knappen Entscheid: mit 8 Ja- gegen 7-Neinstimmen wurden die Touchscreens nur knapp angenommen. Vereinzelte Gegen- stimmen wurden auch bei den weiteren Krediten gezählt.