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Der Polizeikommandant bewilligt vorläufig keine Partys mehr in Grenchen. Das Verhalten des infizierten Partygängers sei als kriminell anzusehen. Auch der Monatsmarkt steht nun auf der Kippe.
Das Szenario, in dem ein an Covid 19 Infizierter weiter unerkannt Party macht, wie es sich vor einer Woche in Grenchen zutrug, lässt sich auch unter Einhaltung aller behördlichen Massnahmen nicht ausschliessen. Dies die ernüchternde Bilanz von Polizeikommandant Christian Ambühl. Da dieser Anlass vom Mittag bis um 22 Uhr stattfand und in einer Lokalität mit Restaurantbetrieb, sei eine Bewilligung an sich nicht nötig gewesen. Dennoch wurde mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und die Regeln klar festgelegt. Die Veranstaltung fand im Aussenbereich statt, die Hygienevorschriften wurden weisungsgemäss eingehalten und der Polizei wurde vorgängig die Anwesenheitsliste (Party mit Voranmeldung) übermittelt. Auch wurden die Nachzügler ordnungsgemäss aufgelistet.
«Fakt ist also, dass alle Beteiligten die Vorgaben, welche zu dieser Zeit von Bund und Kanton vorgegeben waren, eingehalten haben. Es ist für einen Veranstalter unmöglich, dieses Szenario, welches sich jetzt entwickelt hat, zu unterbinden.» Das Verhalten des wissentlich infizierten Partygängers sei als eine Straftat anzusehen. Und offenbar war die Party (zu) laut: Dreimal wurde eine Patrouille aufs Gelände beordert.
Die Stadt zieht jetzt Konsequenzen aus dem Vorfall. So wurde entschieden, dass die Polizei aufgrund ihrer Bewilligungskompetenz bis auf Weiteres keine Bewilligungen mehr für Partys oder party-ähnliche Anlässe gibt. Grundsätzlich können aber die Anlässe auf der städtischen Infrastruktur auf dem Marktplatz stattfinden, da diese sich in kleinerem Rahmen bewegen und draussen durchgeführt werden.
Der Polizeikommandant mahnt aber die Einhaltung der Vorschriften an. «Die Hygienevorschriften sind einzuhalten und es ist zwingend (das war schon vorher eine Vorgabe), eine Präsenzliste zu führen. Die Abstände sind ebenfalls zwingend einzuhalten.» Die Polizei werde entsprechende Kontrollen durchführen und bei Nichteinhalten die Veranstaltung notfalls auch auflösen, wird angedroht.
Auch die Entwicklung am Monatsmarkt macht dem Polizeikommandanten Sorge. Man müsse sich ernsthaft überlegen, ob man einen weiteren Monatsmarkt zulassen wolle: «Fakt ist, dass am Freitag am Monatsmarkt viele Leute alles vergessen haben, ganz nahe beisammen standen und es zum Teil kaum mehr möglich war, durchzukommen. Hier vertrete ich klar die Meinung, dass das so nicht geht und wenn sich die Lage nicht wieder bessert, die nötigen Massnahmen zu treffen sind.» (at.)