Velodrome Grenchen
Saisonabschluss der Bahnradfahrerinnen und -fahrer: Der Nachwuchs ist bereit für grössere Taten – ukrainische Gäste brillierten

Nationale Rennen mit Kids-Cup im Velodrome Grenchen zum Saisonabschluss.

André Weyermann
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Sie kämpften bis zum Schluss um den Sieg am Kids Cup. Dieser ging schliesslich in der jüngsten Kategorie Girls an Selina Witzig (Mitte) vor Romina Maurer (links) und Sarina Althaus

Sie kämpften bis zum Schluss um den Sieg am Kids Cup. Dieser ging schliesslich in der jüngsten Kategorie Girls an Selina Witzig (Mitte) vor Romina Maurer (links) und Sarina Althaus

André Weyermann

Beim Saisonabschluss der Bahnradfahrer im Tissot Velodrome standen die Jungen und Jüngsten im Mittelpunkt. Letztere fuhren im «Kids Cup» in einem Omnium (500 Meter Zeitfahren, Scratch, Elimination und Punktefahren) um Podestplätze, Medaillen und Ehrengaben.

Seit Jahren bietet der Verein Velodrome jungen Rad- Enthusiasten die Möglichkeit, jeweils am Mittwoch-Nachmittag auf der Bahn zu trainieren. Unter den verständnisvollen Fittichen von René Schiegg, Manfred Zeller, Max Kunz und Gerhard Jaun erlernen sie das ABC des Bahnradsportes. Nun hatten sie die Gelegenheit, unter professionellen Bedingungen vor einer grösseren Zuschauerkulisse ihr Können zu zeigen.

Sie waren unterteilt in eine Gruppe «Foundation» (Anfängerinnen und Anfänger, 11-13 Jahre) sowie «Talent 1» (etwas länger dabei, 13-15 Jahre). Dabei zeigten sie atemberaubende Duelle, einige taktische Finessen und leider gab es auch den einen oder anderen Sturz zu beklagen, die aber wie meist glimpflich verliefen und die halt zur harten Schule des Bahnrad-Sportes gehören.

Überlegener Thibaud Becker

In der Kategorie Foundation (Jungs) erwies sich Thibaud Becker als hoch überlegen und gewann den Kids-Cup vor dem Franzosen Evann Salomon und Louis Rudin. Spannend wurde es bei den Mädchen. Vor dem abschliessenden Punktefahren lagen gleich vier Fahrerinnen innerhalb von sechs Punkten. Schliesslich triumphierte Selina Witzig vor Romina Maurer. Die Bronzemedaille erkämpfte sich Sarina Althaus.

In der Kategorie «Talent 1» erwehrte sich Noah Schnyder aller Angriffe und gewann den Kids-Cup vor Filippo Grande und Louis Munk. Ein rein ausländisches Podest stellte sich bei den Girls ein. Es gewann Yelyzaveta Frolova (Ukraine), vor den beiden Italienerinnen Anita Baima und Camilla Bezzona.

Dazu starteten schon etwas erfahrenere junge Herren und Damen und einige Elite-Damen. Leider musste sich Favoritin Michelle Andres nach einer Corona-Erkrankung abmelden, weil sie sich nicht gut genug fühlte, einen Wettkampf zu absolvieren.

Ukrainische Gäste feierten Doppelsieg

Mit dabei waren dafür die 13 Talente aus der Ukraine, welche vor kurzem von Swiss Cycling via Polen evakuiert werden konnten und in Magglingen eine neue Bleibe fanden.

In der Elimination (U17 gemischt) feierten die Gäste auch gleich einen Doppelsieg durch Heorhii Chyzhykov und Anna Kolyzhuk vor der Schweizerin Janice Stettler. In dieser Kategorie dominierte Erstgenannter. Er holte sich auch die Siege im Punktefahren sowie im Scratch-Rennen. Beide Male fuhr der Schweizer Lars Emmenegger auf den Bronzeplatz.

Die Ukrainischen Nachwuchs-Talente Leonid Fomenko und Kateryna Badiak im Schweizer Dress nach einer Pressekonferenz am Dienstag, 15. März, im Velodrome.

Die Ukrainischen Nachwuchs-Talente Leonid Fomenko und Kateryna Badiak im Schweizer Dress nach einer Pressekonferenz am Dienstag, 15. März, im Velodrome.

ANTHONY ANEX

Auch bei den Älteren (U19 und Elite-Damen) holten sich die Gäste im Punktefahren die ersten drei Plätze vor dem Einheimischen Mats Poot. Die Schweizerin Cybèle Schneider kämpfte wie eine Löwin, war schliesslich aber die Power ihrer jüngeren männlichen Kollegen nicht ganz gewachsen.

Sie rehabilitierte sich aber mit einem Blitzstart im Tempo-Race, punktete regelmässig und fuhr schliesslich auf den hervorragenden dritten Platz. Im allerletzten Rennen sicherte sich schliesslich im Scratch Mats Poot für die Schweiz einen glanzvollen Sieg.

Bei den Senioren (Ü40) düpierte der Österreicher Andres Winkler im Tempo Race seine Kollegen mit einem taktisch klugen Rennen. Der für das im Velodrome beheimatete Team «Velo-Art» fahrende Marcel Wullschleger holte sich Rang 2 und rehabilitierte sich mit einem feinen Sieg in der abschliessenden Ausscheidung.