Jean-Pierre Demenois hat im Tissot Velodrome den eigenen Stundenweltrekord der Altersklasse 75 bis 79 Jahre um 40 Meter auf 38,678 Kilometer verbessert.
Angesichts der dramatischen Begleitumstände ist diese Leistung nicht hoch genug einzuschätzen. Nach etwas mehr als einer Dreiviertelstunde kam der 76-jährige Franzose nämlich bei seinem Unterfangen zu Fall, rappelte sich aber wieder auf und fuhr mit grossem Kämpferherzen und mentaler Stärke doch noch zur neuen Bestleistung.
Über eine Minute hat ihn das Missgeschick gekostet, denn selbstverständlich wurde die Uhr nicht angehalten. Dazu war der Rhythmus gebrochen. Kein Wunder also, wurde es so richtig knapp. Er selber konnte sich das Missgeschick nach dem Rennen nicht erklären. Seine Begleitcrew klärte ihn dann auf, dass er kurz die eine Hand vom Lenker genommen und damit eine Bewegung Richtung Gesicht gemacht habe, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte.
Bis zum Zeitpunkt des Sturzes war der ehemalige Rad-Coach (in Mexico und Neukaledonien) aus der Nähe von Barcelonnette im Südosten Frankreichs hervorragend unterwegs. Regelmässige Rundenzeiten zwischen 22,5 und 23 Sekunden deuteten auf eine Leistung von 39,5 Kilometern hin.
Erstaunlich gelassen und erholt nahm er schon kurz nach seiner Parforce-Leistung Stellung: «Immerhin noch ein Rekord, wenn auch nur um einige Meter.» Eigentlich habe er auch wissen wollen, ob er noch die 40 Kilometer in der Stunde schaffen könne, denn dies sei ihm bis vor zwei Jahren noch regelmässig gelungen.
Offenbar sei dies nun nicht mehr möglich, so dass er wohl keinen weiteren Rekord-Anlauf mehr nehmen werde. Dafür ist dem junggebliebenen Radenthusiasten ein weiterer Eintrag in den Annalen des Grenchner Velodromes und in den internationalen Rekordbüchern des Radsportes sicher.