Grenchner Parktheater
Ursus und Nadeschkin nehmen mit «Sechsminuten» Showbusiness aufs Korn

Was tun, wenn der Vorhang fällt, die Bühne wie ein chaotisches Spielfeld aussieht, das Publikum aber bleibt? Ursus und Nadeschkin brachten mit ihrer neuesten Bühnenproduktion «Sechsminuten» die Zuschauer im Parktheater in diese Situation.

Kaspar Haupt
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Der Vorhang ist gefallen. Für das populäre Duo Ursus und Nadeschkin beginnt die Suche nach der Lösung mit einen Gang skurriler Einfälle.
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Ursus und Nadeschkin beim Palavern.
Ursus und Nadeschkin in Grenchen

Der Vorhang ist gefallen. Für das populäre Duo Ursus und Nadeschkin beginnt die Suche nach der Lösung mit einen Gang skurriler Einfälle.

Kaspar Haupt

Sie begann fulminant und spektakulär, die Vorstellung, die Ursus und Nadeschkin am Donnerstag vor ausverkauftem Haus zu ihrem 25-jährigen Bühnenjubiläum zeigten. Ihr neues Programm «Sechsminuten» beginnt zwar atemberaubend, war aber schneller zu Ende, als einem lieb ist.

Die Vorstellung beginnt, wenn der Vorhang der Sechsminutenshow längst gefallen ist. Es wird ein Abend voller Wendungen und skurrilen Einfällen, weil das Paar ständig nach einem Ausweg aus dem Dilemma sucht. Dies mit einer Prise Absurdität, mit Wortspielereien und treffenden Pointen. Diese werden nicht bemüht, sie ergeben sich aus der Situation. Das Feuerwerk dauert schliesslich zwei Stunden.

Der rasante Mix aus Clownerie, Kabarett, verblüffender Choreografie, verbunden mit raffinierter Tontechnik und skurrilen Einfällen, wurde zum wahrhaft himmlischen Entertainment. Das bedeutet bei Ursus (Urs Wehrli) und Nadeschkin (Nadja Sieger) eine Fülle von Slapsticks und – wie immer – das charakteristische Hin-und-her-Schieben des schwarzen Peters.

Absurdkomische Magie

Die Vorstellung im Parktheater überstrahlte alles, was in den letzten Jahren an Humor auf der Bühne präsentiert wurde. Mit Brecht-Zitaten und in schweizerdeutschem Kauderwelsch, mit reizvoll und unverständlich geführten Wortgefechten nahmen Ursus und Nadeschkin die Manierismen des heutigen Showbusiness aufs Korn und persiflierten dabei eine ganze Epoche. Zum Schluss zeigten Ursus und Nadeschkin noch einmal die Sechsminutenshow aus einer Perspektive hinter der Bühne.

Das neue Programm «Sechsminuten» von Ursus und Nadeschkin, unter der Regie von Tom Ryser, ist ohne Übertreibung eine unkopierbare Mischung aus Clownerie und Comedy. Ihre Szenen entfalten eine absurdkomische Magie, und so durften dann auch «Sechsminuten» schon mal zwei Stunden dauern, denn auch die Besucher vergnügten sich an dem Abend voller Komik und Clownerie.