Es gibt keinen Uhrencup in diesem Jahr, weder in Grenchen noch sonstwo. «Jetzt wollen wir erst einmal ausloten», sagt Uhrencup-Verantwortlicher Sascha Rufer.
Die Gerüchte und Meldungen, wonach 2012 der Grenchner Uhrencup womöglich in Biel oder Solothurn stattfinden könnte, haben in Grenchen für Kopfschütteln, Verärgerung und harsche Worte gesorgt. Wegen des Baus des Velodromes kann in diesem Jahr tatsächlich kein Turnier in Grenchen durchgeführt werden.
Darüber waren sich Stadt und Veranstalter bereits letzten Sommer einig und hatten das so kommuniziert. Tatsächlich aber hatte die Uhrencup & Event GmbH, Besitzerin des Uhrencups, in Biel, Solothurn und Thun Abklärungen über eine mögliche Durchführung für dieses Jahr getroffen, insbesondere, um den bestehenden Verträgen mit Sponsoren Rechnung zu tragen.
Für 2013 Möglichkeiten ausloten
Nun haben die Verantwortlichen, allen voran Sascha Ruefer, Auskunft über ihre Pläne gegeben. «Fakt ist, 2012 wird es keinen Uhrencup geben, weder in Grenchen noch sonstwo», meint Ruefer. «Wir wollen für das Jahr 2013 die Möglichkeiten erörtern und die Rahmenbedingungen abstecken.» Zusammen mit den Sponsoren und Key-Playern habe man die Situation analysiert. Einerseits habe man festgestellt, dass der Uhrencup sehr stark mit Grenchen verwurzelt und es beinahe unmöglich sei, diesen Namen an einem anderen Ort erfolgreich vermarkten zu können, sagt Ruefer.
Andererseits eröffne das Velodrome, dem die Gemeindeversammlung der Stadt Grenchen deutlich die Unterstützung in Form eines einmaligen Beitrags zugesichert hat, völlig neue Möglichkeiten, die man nicht ausser Acht lassen dürfe. «Wir haben in den letzten Jahren immer sehr gut mit der Stadt zusammengearbeitet und möchten das auch in Zukunft tun», betont Ruefer, «und wir wollen ausloten, was beim Velodrome im Bereich von Sicherheit und Infrastruktur geplant wird und was das für den Uhrencup heisst.» Denn die Gestaltung des Südteils des Stadions sei beispielsweise ebenso wichtig, wie die Option einer zusätzlichen OstTribüne.
«Stadt muss Überlegungen anstellen»
«Der Aspekt der Sicherheit hat in den letzten Jahren eine immer grössere Rolle gespielt, und hier hat Grenchen eine einmalige Chance. Wir sind nicht in der Position, der Stadt Vorschriften zu machen, das ist uns völlig klar. Aber wenn die Stadt den Uhrencup als wichtig erachtet, muss sie auch entsprechende Überlegungen anstellen.»
Auf die Frage, warum man die Idee einer Austragung an einem anderen Ort primär verworfen habe, meint Ruefer: «Wir haben feststellen müssen, dass es fast unmöglich ist, für ein einmaliges Turnier – an einem anderen Ort und innert kurzer Zeit – eine gute Organisation und ein erfolgreiches Branding auf die Beine zu stellen. Wir hatten die Idee, in Solothurn einen
11er-Cup durchzuführen, sind aber davon wieder abgekommen.» Ein neuer Ort bringe wieder neue Probleme, vor allem infrastruktureller Art.
Vereine spielen wichtige Rolle
«Nicht weniger als 17 Grenchner Vereine haben letztes Jahr beim Uhrencup mitgeholfen und konnten ihre Vereinskassen aufbessern. Wir haben in erster Linie Lieferanten aus der Region berücksichtigt. Auch das sind für uns wichtige Gründe, Grenchen als Austragungsort für die nächsten Jahre zu favorisieren. Wir planen aber nicht schon jetzt das Turnier, sondern lediglich die Eckpunkte für den 51. Uhrencup 2013», erklärt Ruefer.
In Absprache mit den Hauptsponsoren «Swiss Prime Site», «Erdgas» und «IMS» wolle man nun die Zeit nützen, um die Organisation neu aufzugleisen. «Die letzten acht Jahre ist der Uhrencup ständig gewachsen, und wir sind mit unserer reinen Miliz-Organisation an unsere Grenzen gestossen», meint Ruefer. Ein Turnier mit einem Umsatz von mehr als einer Million Franken benötige eine professionellere Organisation. «Die Sponsoren haben für 2013 bereits ein Commitment abgegeben, damit entsteht für uns auch Planungssicherheit.»
Wie bereits im Sommer letzten Jahres angekündigt, ziehe sich der Vorstand und er selber vom operativen Geschäft zurück, es werde einen neuen Turnierdirektor geben. Wer der designierte «Mister Uhrencup» ist, werde man zu gegebener Zeit kommunizieren, sagt Ruefer.