Die Galerie im Adamhaus zeigt zurzeit farbige Holzschnitte von Peter Schlup. Obwohl das Hochdruckverfahren Grenzen hat, gelingt es dem Künstler, Drucke von unvergänglicher Schönheit zu schaffen.
Holzschnitt – gibt es das heute noch? Diese Frage ist berechtigt, denn die Arbeitsweise zu dieser ältesten druckgrafischen Technik hat sich in ihrer in Europa knapp 600-jährigen Geschichte doch nur unwesentlich verändert. Die archaische Technik – älter als Gutenbergs Erfindung – war einmal volksnah, erregte aber nie als Aktionskunst Aufsehen wie die Popart. Das älteste bekannte Hochdruckverfahren ist der Druck von Holzschnitten. Die Wende zum modernen Holzschnitt als eigenständiges künstlerisches Medium leiteten Paul Gaugin und Edvard Munch ein. Der Holzschnitt bietet dem Künstler vielfaltige Möglichkeiten, mit einer ausdrucksstarken Bildgestaltung seine Bildvorstellungen festzuhalten.
Ein perfekter Holzschneider
Auch Peter Schlup, der als Autodidakt seine ersten Versuche machte, und Kurse beim bekannten Berner Holzschneider Martin Thönen nahm, ist heute als Künstler ein gereifter und perfekter Holzschneider. Es ist vorab sein präzises Können, wie er die Zeichnung spiegelverkehrt in Strichmanier auf die glatt geschliffene Holzoberfläche überträgt und anschliessend mit scharfer Klinge alle Partien, die nicht mitgedruckt werden sollen, heraus schneidet, sodass am Ende die Zeichnung entsteht.
Maserung als grafisches Element
Die Möglichkeiten der Aussagekraft des Holzschnittes begeistern ihn immer aufs Neue und inspirieren Peter Schlup immer zu neuen Gestaltungslösungen. Zum Beispiel zeigt er seine dreifarbigen Arbeiten, indem er die Bildinhalte in wechselnden Farben druckt. Gelegentlich wirkt auch die Maserung oder Struktur des Holzes mit als grafisches Element.
Drucktechnisch sind Peter Schlups Arbeiten von höchster Qualität. Nicht nur weil Form und Farben harmonieren, sondern weil die technische Ausführung des Bildinhaltes (Sauberkeit des Druckes) für Peter Schlup eine wichtige Rolle spielt. Er weiss, seine Skizzen und Themen seiner Reisen zu reduzieren, und mit der Mehrfarbigkeit seiner Holzschnitte ein breites Publikum durch die klare Aussagekraft zu begeistern.
Auch Max Obrecht, der an der Vernissage einleitende Worte zur Ausstellung fand, betonte, dass das Drucken von Holzschnitten in Europa spät erfolgte. Denn erst mit dem Beginn der Papierproduktion durch die Papiermühlen, ab 1390, wurde die Voraussetzung für den Holzschnitt geschaffen.
Die Ausstellung dauert bis zum 30. Oktober. Öffnungszeiten: Samstag 14–17 Uhr; Sonntag 10–12Uhr und 14–17 Uhr.