Die alle zwei Jahre stattfindende Pilzausstellung des Vereins für Pilzkunde Grenchen und Umgebung ist ein Hingucker. Die Schau ist beliebt und der Genuss von Pilzgerichten vor Ort ein Muss.
Volles Haus am Wochenende in der Mehrzweckhalle Büelen in Bettlach: Auf Tischen ist sie aufgebaut, die sehenswerte und fachmännische Ausstellung. Moosteppiche und Wurzeln dekorieren das Umfeld der ausgestellten Pilze, die so wie in natürlicher Umgebung gezeigt werden. Familien, Gattungen und Arten sind zusammengefasst.
Verführerisch giftig
Ein interessiertes Publikum kommentiert die ausgestellten Exemplare, es wird emsig fotografiert. Andreas Baumgartner, der 58-jährige Vizepräsident, weist auf den Tisch hin, wo die «Amanita», die grosse Pilzgattung aus der Familie der Wulstlingverwandten ausgestellt sind. Zu dieser Gattung gehören die Knollenblätterpilze. Verführerisch schöne Fliegenpilze stehen, neben dem essbaren Perlpilz und dem giftigsten Pilz, dem grünen Knollenblätterpilz. «Auf der Oberseite des Huts ist ein grünlicher Schimmer zu entdecken», erklärt Baumgartner, der seit bald 30 Jahren als Pilzkontrolleur in Bettlach amtet. Er dreht den Pilz, zeigt auf die andere Seite, weist auf den Kragen und die lappige Scheide, mit der sich der Pilz im Erdreich verankert.
Die Präsentation dieses gefährlichsten Pilzes dient auch der Prävention. «Wir sind in komfortabler Lage», sagt Baumgartner und spricht von den Pilzkontrollen in Grenchen und Bettlach, die trotz Änderung des Lebensmittelgesetztes als Dienstleistung an die Bevölkerung aus Steuergeldern bezahlt werden. Am Tisch nebenan erregt ein Riesenbovist, der bis einen halben Meter Durchmesser erreichen kann, grosse Aufmerksamkeit.
Es gibt Vieles zu entdecken, kleine, grosse, duftende und stinkende Pilze sind versammelt. Baumgartner animiert dazu auch den Geruchssinn bei der Pilzbestimmung einzusetzen und erwähnt beispielsweise den unverwechselbaren Geruch von Mönchskopf (aromatisch süsslich mit Bittermandelnote) und Anistrichterling.
Auch für leibliche Wohl ist gesorgt
Franz Forster ist als Präsident zurückgetreten und wurde umgehend zum Ehrenpräsidenten ernannt. Er leitete auch heuer das OK. Neben der Ausstellung wird getafelt, viele freiwillig Tätige sind im Einsatz, die angebotenen Pilzgerichte finden grossen Anklang.