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Trotz idealer Schneeverhältnisse benutzt kaum jemand die Wintersportanlagen. In dieser Woche kurvten lediglich 31 Skischüler und Skischülerinnen die Piste hinunter.
In der ersten Sportferienwoche zählte man 28 Skischülerinnen und Skischüler auf dem Berg, in dieser Woche gar 31, etwas weniger als letztes Jahr. Die ältesten Skischülerinnen waren zwei Frauen um die vierzig, darunter eine Polin, die zum ersten Mal auf den Ski stand. Der jüngste Teilnehmer war mit drei Jahren Andrin, der von einer der zwölf Skilehrpersonen unterrichtet wurde, die der Skiclub Selzach gestellt oder organisiert hatte.
«Wir haben nebst den Mitgliedern des Skiclubs Selzach, die hier unterrichten, auch noch einige ältere Semester aufgeboten», meint Urs Brotschi von Brosport Selzach, der zusammen mit dem Skiclub die Skischule jeweils organisiert.
So zum Beispiel Andi Klinger, der für den Snowboard-Unterricht zuständig ist. «Darf ich Dich anfassen, um dir zu zeigen, was ich meine?», fragt er die zwölfjährige Maeva aus Pieterlen. Sie steht erst den dritten Tag auf dem Brett und ist noch etwas steif. Aber kaum hat ihr Klinger mit leichtem Druck auf Schultern und Hüfte gezeigt, wie sie den Schwung auslösen kann, scheint alles von selbst zu gehen. Schon beinahe elegant kurvt sie kurze Zeit später den Hang hinunter, zur Freude ihrer Mutter, die zusieht und ihr auch wertvolle Tipps gibt. «Maeva ist wie ich: Mit Skis kann sie wenig anfangen, aber das Boarden gefällt ihr.»
Sanne Hummel hat den kleinen Andrin «an die Leine genommen». Das gebe ihm Vertrauen, und so habe er weniger Angst. Ausserdem habe sie ihn so unter Kontrolle, sagt sie. Instinktiv kann er schon nach einer Woche Kurven fahren, es dreht dorthin, wo er hin will. Später wechselt Sanne vom Kinderlift auf den grossen Lift, auch das meistert der Dreikäsehoch ohne Probleme.
Dank der Skischule habe es etwas Betrieb gegeben auf dem Berg, sagt Vreni Schneider, die Wirtin des Berggasthofs Untergrenchenberg. Aber sonst sei sehr wenig los gewesen, bedeutend weniger als andere Jahre. «Besonders das Nachtskifahren hat überhaupt nicht gezogen dieses Jahr.» Schneider bemängelt auch das offensichtliche Desinteresse der Grenchner Lehrer. «Wenn das Skigebiet vor der Haustüre nicht von Interesse für sie ist, dann geben sie das auch nicht an ihre Schüler weiter.» Das sei in früheren Jahren anders gewesen.
Dass ausserordentlich wenig los war, trotz ausgezeichneter Pistenverhältnisse, bestätigt auch Ruedi Rickli, der mit seinen Enkelkindern und seiner Tochter die vorige Woche jeden Tag die Piste fast für sich alleine gehabt habe, wie er sagt. Sie seien zu sechst gewesen, andere Leute ausser denen der Skischule seien praktisch nicht da gewesen. «In den Schulen haben sie spezielle Flyer verteilt, wie ich gehört habe. Mich erstaunt schon, dass es dieses Jahr extrem wenig Leute auf dem Berg hat.» Er habe das Gefühl, man müsste unbedingt mehr Werbung für den Grenchenberg und das Skigebiet machen.
Sonntag findet übrigens das Volksskirennen statt. Anmeldung bis Freitag, 18 Uhr unter www.skiclub-selzach.ch.