Auch der April machte da weiter, wo die Vormonate aufgehört hatten: Es blieb viel zu trocken und auch zu warm. Und die Aussichten sind eben keineswegs besonders trübe – der Wassermangel könnte ein Thema bleiben.
Die 30,5 Liter Regen pro Quadratmeter, die im April an sechs Tagen auf Solothurn niedergingen, entschärften die Situation in Sachen Trockenheit nicht, denn bereits in den drei Vormonaten war höchstens eine normale Monatsmenge zusammengekommen und im April wiederum kein Drittel des Üblichen. Mit 12,2 Grad im Durchschnitt war der April 2011 auch über 2 Grad zu warm und reiht sich damit nahtlos in die Serie der fast sommerlich trockenen Frühlingsmonate ein, wie wir sie schon im April 2010, 2009 und 2007 – dem wärmsten und trockensten des Jahrzehnts – erlebt hatten.
Sonne pur fast jeden Tag
An 18 Tagen dieses Super-Aprils sorgte ein Hoch nach dem anderen für fast eingeschränkten Sonnenschein und brachte die Vegetation regelrecht zum Explodieren. Mitte Monat waren Birne und Kirsche schon verblüht, die Apfelbäume voll im Blust. Die Morchelsaison dagegen begann nur unwesentlich früher, war allerdings ergiebig – doch sehr kurz. Um den 20. herum endete die Saison rund zwei Wochen früher als üblich.
Nach einem trockenen Start wurde es am 3. April leicht gewittrig und bis am 4. fielen 9 Liter Regen. Das wars dann auch schon bis Ostern gewesen, denn ausgerechnet am Ostersonntag morgens um 5 Uhr machte sich der Osterhase beim Eierverstecken den Pelz nass – das gut halbstündige «Rägeli» brachte allerdings nur einige wenige Millimeter des dringend benötigten Wassers. Vorher war es bis zum 11. April sehr schön und warm gewesen, ehe eine Kaltfront wesentlich kühlere, aber keineswegs sehr feuchte Luft in die Schweiz brachte. Die geringen Niederschläge fielen im Alpenstau, unsere Region sah nur einige wenige Topfen. Gegen die Karwoche wurde es wieder schöner und wärmer, und nach dem österlichen «Tolggen im Reinheft» gabs bei flacher Druckverteilung zwar eine geringe Schauerneigung, doch blieb Solothurn davon mehrheitlich ausgespart.
Die Zeichen stehen auf Sturm
Nun, auch die Gewitterschauer der letzten zwei Aprilabend bringen in Sachen Trockenheit keine Entwarnung, da die Regenmengen lokal höchst unterschiedlich blieben. So erhielt Solothurn (Nord) am Freitagabend gleich 13 Liter Regen, Zuchwil ebenfalls viel Nass, dagegen wurden Bellach oder Biberist weitgehend ausgespart. Strichweise fiel auch Hagel.
Nun, für die weitere Entwicklung in Sachen Dürre, Waldbrandgefahr und Wassermangel sind die nächsten zwei, drei Tage nicht ganz unwesentlich. Vor allem morgen Dienstag könnte es endlich wieder einmal einige Stunden regnen, was aber nur die zu erwartende Austrocknung mit dem nächsten Hoch etwas abfedern kann. Denn ab Wochenmitte wird es wieder für eine längere Phase schön und warm – gesellt sich noch die Bise dazu, sind wir sehr schnell wieder dort, wo wir letzte Woche waren. Und der Sommer kommt erst.