Diverse Schweizer Athletinnen und Athleten haben in Grenchen für die Olympischen Spiele in Tokio trainiert. Im Velodrome wurde ihnen so richtig eingeheizt.
Eine Hitzekammer erlaubt Sportlerinnen und Sportlern, sich auch auf extreme klimatische Bedingungen vorzubereiten. Nach der Olympiade in Rio, wo das feuchtheisse Klima für die Teams aus gemässigten Klimazonen eine zusätzliche Herausforderung war, hat auch das Bundesamt für Sport Baspo reagiert.
«Das Hitzelabor wurde am Tag 1 nach den Olympischen Spielen in Rio im Hinblick auf die Spiele in Tokio und die Hitzeproblematik eröffnet. Das Baspo wollte damit die Verbände in der Vorbereitung der Olympischen Spiele Tokio unterstützen und reichte dafür bei Swiss Olympic ein Projekt ‹Beat the Heat› ein, das von Swiss Olympic seit 2017 finanziell unterstützt wird und so die Unterstützung der Verbände sicherstellt», erklärt Thomas Steiner, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Baspo, auf Anfrage.
Das Sportlabor von Swiss Cycling für den Radsport wurde beim Bau des Velodromes als reines Velolabor geplant und wurde danach im Jahre 2016 aufgerüstet, damit Hitze und Feuchtigkeit simuliert werden können.
Seither haben nicht nur Velofahrer in der Klimakammer trainiert, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Sportarten. «In der Vorbereitung haben vor allem Cycling (Bahn), Beachvolley, Leichtathletik-Sportlerinnen trainiert sowie Hand-Biker für die Paralympics», erklärt Steiner, der Sportphysiologe für Ausdauersportarten ist.
Ein weiteres mobiles Trainingszelt hat Steiner in St.Moritz für Swiss Triathlon aufgestellt, wo mehrere Athleten jeden 2. Tag auf dem Velo trainieren. «Da solche Trainings auch für Wettkämpfe bei Normalbedingungen leistungssteigernd sein können – ähnlich oder besser als Höhentrainings könnten solche flexiblen Trainingsmöglichkeiten bei den Athleten zu Hause für die Athleten vielversprechend sein.»
Trainings finden immer unter Aufsicht einer geschulten Person des Baspo oder Swiss Cycling statt. Aus Sicherheitsgründen versuche man dabei immer die Temperatur im Innern des Körpers mit Pillen oder Sensoren zu messen, um ein zu starkes Ansteigen der Körperkerntemperatur zu verhindern.
«Zudem ist auch immer ein Kaltbad bereit. Das wäre im Falle einer zu hohen Körpertemperatur die wichtigste Massnahme. Möglichst den ganzen Körper schnell kühlen, was in einem Bad am schnellsten und am effizientesten geht.»