Geburtstag
Toni Bieli: «Der Wald inspiriert mich»

75 Jahre alt wurde er: der Grenchner Künstler Toni Bieli. Zu diesem besonderen Fest haben er und seine Gattin Myrta im Murten eine Ausstellung organisiert. Vernissage ist morgen Samstag.

Joseph Weibel
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Toni Bieli vor einem seiner Werke im Hôtel de Ville. Oliver Menge

Toni Bieli vor einem seiner Werke im Hôtel de Ville. Oliver Menge

Solothurner Zeitung

Seit vielen Jahrzehnten lebt und arbeitet Toni Bieli in einem schmucken Einfamilienhaus am Bachtelenrain. Ein Haus mit Ecken und Kanten, mit vielen Räumen und unzähligen Kunstwerken des unermüdlichen Schaffers.

Er wurde am 28. April 1936 in Grenchen in einem Haus an der Bettlachstrasse geboren und ging auch hier zur Schule. Der Mann hat Charisma und wirkt fast ruhelos, wenn er von seinem Werdegang erzählt. Wie er immer mehr spürte, dass sein Leben eine neue Richtung nehmen würde. «Klar», sagt er, «Wenn der grösste Auftraggeber Konkurs macht und der zweitgrösste kein Geld mehr für Werbung hat, so musste ich etwas verändern.» Toni Bieli schmunzelt. Gemalt hat er schon in seiner Schulzeit. Und weil er als Dekorateur auch die Kunst des Siebdruckens erlernte, gestaltete er eigene Serigrafie-Unikate.

Jedes Bild ist ein Unikat

Mit dem «Rakel» – das spachtelförmige Instrument des Siebdruckers – wird die Farbe durch eine «Druckform» aus Seide hindurch auf den Druckträger (meist Papier) verteilt und gepresst. Um die verschiedenen Farben aufzutragen, sind mehrere Vorgänge nötig. Eine aufwändige Geschichte, die auch Muskelkraft erfordert.

Jedes Bild ist ein Unikat. Toni Bieli ist mit diesen Serigrafien weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt geworden. 2005 erhielt er für sein Schaffen den Anerkennungspreis der Stadt Grenchen.

Eindrücke auf Bildern beschreiben

Inspirieren lässt sich Bieli auch heute noch auf ausgedehnten Spaziergängen im Wald. Er «beschreibt» auf seinen Bildern seine Eindrücke. Mit seinen Grundfarben rot, blau, gelb. Seit 2003 hat er sich von der Siebdruckform ab- und hin zur Malerei gewendet. Seiner klaren Farbensprache ist er treu geblieben; seine Bilder entstehen weiter mit Siebdruckfarbe, aber ohne einen Pinselstrich.

Er habe Glück gehabt. Und dafür ist er dankbar. Er durfte während seines Schaffens auf treue Weggefährten zählen. Er nennt die verstorbenen Werner G. Christen, sein Chronist, und Gerald Lechner, ein begnadeter Schreiber und Kunstkenner. Begleitet wurde er auch von Roman Edelmann. «Und», Toni Bieli hebt den Finger, «meine Frau Myrta ist mittlerweile über 50 Jahre an meiner Seite und hat mich in jeder Beziehung unterstützt.»

Morgen Samstag ist Vernissage seiner Ausstellung in der Galerie Sonderegger in Murten. Ein Einblick in das grosse Schaffen des Grenchner Künstlers. Die Ausstellung dauert bis zum 8. Mai 2011.