Rock, Blues und entspannte Stimmung – die dritte Ausgabe von Rock am Märetplatz war ein Zuschauermagnet. Der Reinerlös geht an die Jabahe-Band, eine Gruppe mit und für behinderte Frauen.
So sieht man den Marktplatz gerne. Voller Leute, die sich treffen, austauschen, sich bei einem der Foodstände gütlich tun und natürlich der Musik frönen. Es ist erstaunlich, wie die Organisatoren um Kurt Gilomen innerhalb zweier Jahre einen Anlass auf die Beine gestellt haben, der nicht mehr aus dem kulturellen Geschehen Grenchens wegzudenken ist, ja der schon jetzt zu den bestbesuchten Anlässen der Stadt gehört. Und der noch immer den Benefizgedanken hochhält.
Neben den rund 30 Helfern tragen auch die Bands zu diesem Gedanken bei. Der Reinerlös geht an die mittlerweile über die Region hinaus bekannte Jabahe-Band, eine Gruppe mit und für behinderte Frauen. Ein überaus glücklicher Kurt Gilomen stellte die nächste Ausgabe für den 8. August des kommenden Jahres in Aussicht und konnte gleichzeitig vermelden, dass die Zusammenarbeit mit der Gemeinde ausgebaut werde.
Grenchen ist «bluesophil»
Den Part der Opener übernahmen diesmal die drei Jungs von «Basement Saints». Mit ihrem Sound aus den siebziger Jahren, frisch und unverbraucht dargeboten, trafen sie Jung wie Alt mitten ins Herz. Einer anderen Generation ist die Band «Born for Blues» entsprungen. Mit ihren Cover Songs von Bluesgrössen wie Joe Bonamassa, Eric Clapton, Stevie Ray Vaughan und anderen unterhielten sie das als «bluesophil» geltende Grenchner Publikum bestens. Ihrem Ruf als eine der angesagtesten Newcomer-Bands machten auch «Audioholics» alle Ehre. Erdig, eindringlich und doch harmonisch-melodiös präsentierten sie sich dem Publikum.
Brienzer Mundart im rockigen Kleid boten danach «Niuwland», das Projekt der stimmkräftigen Katharina Michel und der ehemaligen Georgeband. Die Umbaupausen wurden von den Grenchner DJs Horse und Bonsai bestens überbrückt und durch das Programm führte in charmanter Weise der smarte Reini Seeberger. Selbstverständlich berichtete auch Grenchens «Radio Blitz» direkt vom Marktplatz.
Fulminanter Schlusspunkt
Die Grenchner Affinität zum Blues wurde schon erwähnt. Spätestens aber als der «Hexenmeister» dieses Fachs, Phipu Gerber, mit seiner Gitarre die Bühne betrat, kochte das Publikum. Im Gepäck hatte er seine langjährige musikalische Liebe Brige Geiser (Piano), den Bassisten J.C. Wirth und natürlich Krokus-Legende Freddy Steady an den Drums. Die Vier gelten zu Recht als ausgesprochene «Rampensäue». Phipu Gerber verriet am Rande der Veranstaltung , dass sie nun einige Zeit im Studio verbracht hätten. Auf einen Tonträger darf man sich noch dieses Jahr freuen. Die Party war danach aber noch lange nicht zu Ende, allein die Stilrichtung änderte sich. «Schämu», während der vergangenen Jahre die Stimme beim Rockzirkus, wartete mit seinem Mundartprojekt und ausgesuchten Mitmusikern auf.
Den fulminanten Schlusspunkt setzte die Hausband des Rock am Märetplatz, die Corner-Band. Sie ist als Partyband schlechthin bekannt. Drei Leadstimmen und dreistimmige Chöre lassen einen eigenen Sound entstehen, der sich nicht so leicht in eine Schublade stecken lässt. Matthias Haldimann (Gitarre und Gesang), Ralph Schaffer (Bass und Gesang), Fabio Zanco (Drums) und Kurt Gilomen( Gitarre, Gesang und Harp) überraschten das Publikum, indem sie Gäste in ihr abwechslungsreiches Programm einbauten. Ganz zur Freude der Musikfans bat die Corner-Band Phipu Gerber zum Blues, holten Country-Sänger Orlando für eine Cash-Nummer auf die Bühne und rockten schliesslich mit George und Adela Ghezzi. Musik verbindet eben – auf und neben der Bühne.