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Der Grenchner Gewerbeverband hat schnell auf die Corona-Krise reagiert und eine Solidaritätskampagne lanciert. Dabei stehen Heimlieferung und Abholmöglichkeiten im Mittelpunkt.
Die Corona-Krise und die damit einhergehende Schliessung vieler Läden und Restaurants hat für das Grenchner Gewerbe drastische Auswirkungen: Es drohen substanzielle finanzielle Einbussen. Der Gewerbeverband hat rasch reagiert mit einer Solidaritätskampagne, welche die Bevölkerung sensibilisieren soll, die aber auch aufzeigt, wo und wie Grenchnerinnen und Grenchner noch immer heimische Produkte und Dienstleistungen beziehen können. Heimlieferung und Abholmöglichkeiten stehen dabei im Mittelpunkt.
Nur einen Tag nach der Ankündigung des Bundesrates vom 16. März, wonach viele Gewerbebetriebe für den Publikumsverkehr geschlossen werden, hat der Gewerbeverband eine Taskforce ins Leben gerufen, die eng mit der Stadtverwaltung zusammenarbeitet. Ihr gehören Präsident Heinz Westreicher, die Vorstandsmitglieder Nicole Allemann, Cédric Erard und Cyril Heer sowie Standortförderin Karin Heimann an.
«Wir haben die Verunsicherung bei unseren Mitgliedern gespürt und wollten aufzeigen, dass wir für sie da sind», erklärt Heinz Westreicher. In täglichen Telefonkonferenzen hat man erörtert, wie man ein Zeichen setzen und auch tatkräftig helfen kann. Schnell wurde eine Annoncen-Kampagne in den Zeitungen und den sozialen Medien gestartet, welche für Solidarität mit dem Gewerbe wirbt. Konkret wurde angemahnt, nun nicht einfach alles über ausländische Onlinehändler zu beziehen und nach der Krise wieder das städtische Gewerbe zu berücksichtigen. Dazu seien die Einkaufsgutscheine des GVG auch jetzt ein willkommenes Geschenk, das in der «Zeit danach» ausgiebig genutzt werden kann.
Die Taskforce wurde aber noch konkreter. Sie hat die Mitglieder des GVG angeschrieben, was sie denn nun alternativ anbieten könnten.
Entstanden ist eine Liste auf der Website www.gvg-grenchen.ch/corona, wo sich die Grenchner Bevölkerung orientieren kann, was, von wem, in welcher Art angeboten wird. «Wir wollten rasch handeln und unseren Mitgliedern, bei welchen die wenigsten auf einen Onlineshop zurückgreifen können, eine Plattform und die Möglichkeit geben, ihre Produkte und Dienstleistungen via Heimlieferung, Abholung oder Postversand trotzdem offerieren zu können», meint dazu Heinz Westreicher. Im Moment sind an die 20 Einträge vermerkt. Die Liste wird laufend ergänzt, eine Liste, die auf einfache und doch informative Art vermittelt, wie Grenchnerinnen und Grenchner das Gewerbe unterstützen können. Heinz Westreicher liess zudem durchblicken, dass die GVG-Website durchaus auch Gewerbler offensteht, die (noch) nicht dem Verband angehören.
Die Taskforce arbeitet mit dem «Netzwerk Grenchen» zusammen. Dieses stellt zwei Lieferwagen plus Personal zur Verfügung, womit sichergestellt ist, dass auch bei einer (hoffentlich) regen Benutzung der verschiedenen Angebote die Waren zeitnah bei den Bestellenden eintreffen.
Die täglichen Telefonkonferenzen werden bis auf weiteres beibehalten. «Wir bleiben am Ball, versuchen neue Ideen zu kreieren», verspricht der Präsident. Die Mitglieder könnten sich jederzeit per E-Mail melden, Anstösse geben, Fragen stellen oder eben ihr Angebot bekannt machen lassen.
Die Taskforce ihrerseits wird sich regelmässig an die Gewerbetreibenden wenden und sie mit den neusten Informationen versorgen. So hat zum Beispiel die Juristin Nicole Allemann jeweils die Beschlüsse des Bundesrates zusammengefasst. In Zusammenarbeit mit dem kantonalen Gewerbeverband orientiert man auch über die beschlossene finanzielle Unterstützung für KMUs. Dies soll es den Betroffenen erleichtern, die ihnen zustehenden Beiträge oder Kredite anzufordern.
Die Angebote des Grenchner Gewerbeverbandes stehen. Es liegt nun an den Grenchnerinnen und Grenchnern, ein solidarisches Zeichen zu setzen, indem man diese auch rege benutzt.