FC Biel
Swiss Football League will dem FC Biel die Lizenz verweigern

Die Swiss Football League ermahnt den FC Biel, aufgrund der Mängel im Stadion Gurzelen dem Nationalliga B-Verein keine Lizenz für die kommende Saison zu erteilen.

Oliver Menge
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mt/archiv

Nun hat es der FC Biel schriftlich, was letzte Woche noch als reine Vermutung im Raum stand: Die Swiss Football League droht dem FC Biel, ihm die Lizenz für die kommende Saison – die im Juli beginnt – nicht mehr zu erteilen. Zwar seien die betrieblichen Grundlagen des Klubs intakt, auch die Finanzen bieten keinen Anlass zur Beanstandung.

Bemängelt werden die mangelhaften Strukturen in der Infrastruktur, sprich: das Stadion Gurzelen ist in einem desolaten Zustand und erfüllt die Anforderungen nicht, die an eine Nationallliga B-Mannschaft gestellt werden. Bisher hatte der FC Biel eine provisorische Spielbewilligung im alten Stadion und hoffte auf eine rasche Realisierung der Stades de Bienne.

Entscheid innerhalb dreier Monate

Der Bieler Gemeinderat hatte letzten Freitag beschlossen, vom Baurechtsvertrag mit der Investorenfirma Alstome SA zurückzutreten, die die neuen Stade de Suisse mitfinanzieren und die Mieter für die Mantelnutzung bringen sollte. Hier wurde bereits klar, dass der neue Bau mit Fussball- und Eisstadion gefährdet sein könnte, sollte die Generalunternehmerin HRS beschliessen, dass sie die Bauten nicht mehr realisieren will. Innerhalb der nächsten drei Monate muss sie sich entscheiden.

Dass es für den FC Biel höchste Eisenbahn ist, ein neues Stadion zu erhalten, weil man sonst die Lizenz nicht kriegt, wurde den Verantwortlichen heute in dem Schreiben deutlich vor Augen geführt. Darin heisst es, dass der Verein bis nächsten Dienstag Zeit habe, die beanstandeten Mängel zu beheben. «Das ist illusorisch», meinte Peter Renatus, Kommunikationsverantwortlicher beim FC zum Bieler Lokalradio Canal 3. Man wolle mit den Verantwortlichen von Stadt und Verband zusammensitzen, um nach Lösungen zu suchen, um eine vorläufige Spielbewilligung für die Gurzelen zu erhalten.

Auf Goodwill angwiesen

Die Stadt hatte letzten Freitag auch signalisiert, dass man einen Plan B im Ärmel habe, falls HRS vom Bauvorhaben zurücktrete. Darin ist eine umfassende Sanierung des Stadions Gurzelen Bestandteil. Stadtpräsident Erich Fehr bestätigte Canal 3 gegenüber diese Absicht der Stadt, falls HRS einen Rückzieher mache. Auch sei man bereit, kurzfristig das Allernötigste zu sanieren, aber das sei erstens in nicht so kurzer Frist möglich, wie in dem Schreiben verlangt werde und zweitens liege in der Kompetenz des Gemeinderats nur ein Höchstbetrag von 300000 Franken, eine höhere Investition müsste vom Volk abgesegnet werden.

Nun wird man zuwarten müssen, ob der Verband einlenkt und dem FC Biel eine weitere provisorische Spielbewilligung erteilt. Das müsste so oder so geschehen, auch wenn HRS sich dazu entschliesst, die Stades de Bienne zu bauen. In Anbetracht der Tatsache, dass zum Beispiel der gesamte Eingangsbereich erneuert werden muss, weil die Eingangstore nur einen Meter breit sind, aber 1 Meter 20 verlangt wird, ist man seitens des FC Biels auf sehr viel Goodwill seitens der Stadt und des Verbandes angewiesen.