Biel
Swatch eröffnet ersten «drive-thru store» mit "Nemo"

Der Bieler Rapper und Sänger "Nemo" war Ehrengast bei der Eröffnung des weltweit ersten und bislang einzigen Swatch-Laden dieser Art direkt neben dem neuen Hauptsitz in Biel. Er bezog als erster vom Elektro-Smart aus eine Uhr.

Oliver Menge
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Swatch Drive Thru Store Offizielle Eröffnung des Swatch Drive Thru Shops beim neuen Hauptsitz in Biel mit dem Bieler Rapper Nemo, der mit einem der einzigen noch existierenden Elektro-Smart (1994 entwickelt) demonstrierte, wie die Bestellung vom Auto aus geht.
13 Bilder
Swatch Drive Thru Am Terminal bei der Einfahrt bestellt er seinen "Wrist Food"
Eröffnung Swatch Drive thru store Biel
 Im Anschluss daran sang Nemo zwei Lieder.
 Alain Villard, zuständig für den Schweizer Markt von Swatch.
 Nemo zusammen mit Alain Villard, zuständig für den Schweizer Markt von Swatch.
 Alain Villard, zuständig für den Schweizer Markt von Swatch.
 Im Innern des Ladens sind die neusten Kollektionen erhältlich.
 Alain Villard, zuständig für den Schweizer Markt von Swatch und Sidonie Perroud, Kommunikation und Projektleiterin Schweizer Markt
 Am speziellen Café-Velo "Coffee Shack" konnte man Kaffee aus Bieler Rösterreien beziehen.

Swatch Drive Thru Store Offizielle Eröffnung des Swatch Drive Thru Shops beim neuen Hauptsitz in Biel mit dem Bieler Rapper Nemo, der mit einem der einzigen noch existierenden Elektro-Smart (1994 entwickelt) demonstrierte, wie die Bestellung vom Auto aus geht.

Oliver Menge

An der Ecke Nicolas G. Hayek- und Jacob-Stämpfli-Strasse, unmittelbar neben dem Eingang zum neuen Hauptsitz von Swatch, dem «Tatzelwurm» des japanischen Architekten Shigeru Ban, wurde Mitte März anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz der Swatch Group der neue Laden bereits in Betrieb genommen. Allerdings war die Umgebung noch nicht fertig gestaltet, das Konzept des «drive thru» konnte noch nicht umgesetzt werden.

Letzten Freitag nun erfolgte die offizielle Eröffnung. Der Swatch-Shop, bei dem man vom Auto aus eine Uhr kaufen kann, ist bereit für die Kundschaft. Das System funktioniert nicht nur ähnlich, sondern genau gleich, wie bei einer bekannten Fastfood-Marke, die ebenfalls Drive-In Verkaufsstellen hat: Bei der Einfahrt wird einem auf einem Display das Angebot gezeigt – im Fall von Swatch sind es rund 20 verschiedene Modelle. Über eine Gegensprechanlage bestellt man das gewünschte Menu oder eben die ausgewählte Uhr, fährt vor zum Abholpunkt, wo man bezahlt und die Ware in Empfang nehmen kann.

«Swatch war schon immer ein Vorreiter, was die Verteilung der Ware betrifft», erklärte Alain Villard, Leiter Schweizer Markt von Swatch anlässlich der Eröffnung des weltweit einzigen drive-thru stores. Swatch verfüge weltweit über rund 1000 Swatch Stores, wo exklusiv nur Swatch-Uhren verkauft werden. Diese laufen laut Villard nach wie vor gut. In der Schweiz in erster Linie dort, wo sich auch die Touristen aufhalten, wie beispielsweise in Luzern. Aber der ganze E-Commerce-Bereich entwickle sich ständig weiter und man müsse etwas dafür tun, um am Ball zu bleiben. «Die Leute wollen vermehrt online einkaufen, dem tragen wir Rechnung und entwickeln uns ständig weiter. Das Konzept des ‹drive thru› kennt man bis jetzt nur im Gastrobereich. Wir wollen nicht nur innovativ sondern auch provokativ sein», so Villard.

Food ohne Kalorien

Weil das Konzept aus dem Food-Bereich stammt, lancierte Swatch eine Food-Kollektion – Swatches im Früchtelook. Einige davon aus früheren Kollektionen, andere brandneu. Es gibt Bananen-, Tomaten-, Kiwi-, Mango-, Kirschen- und Beerenswatches, die in den für Fastfood typischen Boxen, wie man sie für Hamburger kennt und in denselben Papiersäcken, wie sie die bereits erwähnte Fastfood-Kette verwendet, bei der Einfahrt bestellt und am Ausgabefenster bezogen werden können. «Wrist food ohne Kalorien», nannte es Villard.

Natürlich kann man den Shop auch «normal» betreten und man kann sich die neuesten Uhrenmodelle zeigen lassen. Aber das Spezielle ist doch das Konzept des «drive thru». Und weil eine Eröffnung mit einer fetten Karosse in der heutigen Zeit und aktuellen Klimadiskussion vielleicht nicht gerade gut angekommen wäre, bediente Swatch sich eines Tricks: Der Bieler Rapper Nemo, der als Überraschungsgast zur Eröffnung erschien, kam nicht etwa zu Fuss, sondern fuhr mit einem der 1994 noch von Nicolas Hayek lancierten ersten Elektro-Smarts vor – mit einem grossen L auf der Heckscheibe, weil der junge Künstler hier sozusagen seine erste Fahrstunde (auf privatem Grund) absolvierte. Nemo demonstrierte zusammen mit dem Shop-Team das Vorgehen und anschliessend durften die geladenen Gäste selber eine Runde im schnuckeligen Smart absolvieren, der offenbar jetzt zum Shop gehört.

Nemo, für den man eine kleine Bühne aufgebaut hatte, gab zwei seiner bekanntesten Stücke zum Besten und erntete viel Applaus. Unter den Gästen auch ein südkoreanisches Fernsehteam, das von der Eröffnung erfahren und sich gleich selber «eingeladen» hatte. Die Asiaten machten etliche Interviews mit Anwesenden, wollten wissen, was «Swatch» für sie persönlich und für die Schweiz für eine Bedeutung habe, ob man selber schon eine oder mehrere Swatch-Uhren gekauft habe und so weiter. Ganz speziell interessierten sie sich für die Swatch Pay, die Uhrenkollektion, die man mit der Kreditkarte verknüpfen und damit kontaktlos bezahlen kann.

Danach gefragt, ob es eigentlich noch Sammler gebe, wie in früheren Zeiten in den Anfängen von Swatch, meinte Villard: «Die Swatch Club Member sind nach wie vor sehr aktiv und wir freuen uns über viele Sammler.» Er habe einige grössere Anlässe für die Club Memnbers durchgeführt, die sehr gut besucht gewesen seien. Gut möglich, dass die Gemüse- und Früchteswatches auch einmal steigen im Preis.