Startseite
Solothurn
Grenchen
Die SVP Grenchen hat an einer Vorstandssitzung ihre Positionen zur Wahl des neuen Grenchner Stadtpräsidenten festgelegt. Sie will damit verhindern, dass die bürgerlichen Stimmen aufgrund einer schlechten Kandidatenauswahl aufgeteilt werden.
In einer Medienmitteilung schreibt sie: «Die SVP sichert einer Stadtpräsidenten-Kandidatur von François Scheidegger wie die CVP und die GLP ihre volle Unterstützung zu. Wir wünschen uns Scheidegger als neuen Stadtpräsidenten von Grenchen. Er wird von allen bürgerlichen Kräften, aber auch von zahlreichen SP-Wählern, unterstützt und hätte deshalb im bevorstehenden Wahlkampf eine ausgezeichnete Ausgangslage – selbst wenn der bisherige Amtsinhaber nochmals antreten sollte.»
Gegenüber der Internet-Zeitung «SoAktuell» meinte Richard Aschberger, der Präsident der SVP Grenchen, das sei ein schon fast einmaliges Angebot der SVP an die Freisinnigen. Denn der FDP-Mann Scheidegger werde bis weit ins linke Lager Stimmen holen. Auf ein solches Potenzial zu verzichten, sei geradezu fahrlässig.
Bläsi habe keine Wahlchancen
Die Wahlchancen von Vize-Stadtpräsident Hubert Bläsi erachtet die SVP als deutlich schlechter. Sie habe keine Veranlassung, eine aussichtslose Kandidatur zu unterstützen, zumal diese weitere Kandidaturen aus dem bürgerlichen Lager zur Folge habe. «Sollte die FDP deshalb an der vom Vorstand angekündigten Nomination von Hubert Bläsi festhalten, wird sich die SVP vorbehalten, einen anderen Kandidaten zu unterstützen, auch aus unseren eigenen Reihen», heisst es in der Medienmitteilung weiter.
Die FDP habe es selbst in der Hand, ob Grenchen ab 2013 einen freisinnigen Stadtpräsidenten haben werde. «Der FDP-Vorstand wird auch die volle Verantwortung dafür tragen müssen, wenn einmal mehr kein Bürgerlicher gewählt wird, womit auch die Zusammenarbeit mit der FDP in der neuen Legislaturperiode unter ungünstigen Vorzeichen starten müsste.»
Dass SVP, CVP und GLP gemeinsam einen freisinnigen Kandidaten unterstützen, sei als historisch zu bezeichnen. Die SVP Grenchen hoffe, dass die FDP-Parteibasis an der kommenden Nominationsveranstaltung, an der faktisch bereits jetzt die Wahlen 2013 entschieden würden, den Vorstandsentscheid nicht weiterverfolge und François Scheidegger nominiere. (om/mgt)