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Jeder Unfall sei einer zuviel ist die SVP überzeugt und reicht daher eine dringliche Motion im Gesamtgemeinderat ein. Diese fordert einen Kreisel an der Löwenkreuzung. Dennoch könnten die Kosten ein Killerkriterium bleiben.
«Wie lange soll man noch warten, bis endlich etwas unternommen wird?», fragt SVP-Gemeinderat Marc Willemin vielsagend. «Gar nicht mehr», das stehe fest. Jeder Unfall sei einer zu viel – auch der an der Löwenkreuzung, bei dem Ende Januar ein 48-jähriger Radfahrer beim Zusammenstoss mit einem Auto schwer verletzt wurde (wir berichteten). MFK-Verkehrsexperte Willemin glaubt, mit einem Kreisel hätte dieser Unfall verhindert werden können. Heute überfordere die Kreuzung viele Verkehrsteilnehmer. «Mit einem Kreisel wären Übersicht und Verkehrsführung einfacher und die Kreuzung letztlich auch sicherer.» Wer wirkliche Verkehrssicherheit will, der handle, wo Handlungsbedarf besteht.
Deshalb hat die SVP eine dringliche Motion eingereicht, die die Wiederaufnahme des Projektes Kreisel an der Löwenkreuzung fordert. Erst im Mai 2011 war dieses sistiert worden, nachdem der Gesamtgemeinderat befand, ein Kreisel sei die geeignete Massnahme, bei Kosten von 380 000 Franken aber viel zu teuer. SVP und CVP unterlagen mit 5:10 Stimmen. Dies, obwohl der Kanton versichert hatte, die Hälfte der Kosten zu tragen. Marc Willemin ist sicher, dass es auch günstiger ginge, deshalb fordert er «nur» einen provisorischen, ellipsenförmigen Kreisel in einer ersten Phase. Anschliessend würde über die definitive Variante beraten.
Aus Sicht der Polizei ist die Löwenkreuzung aber kein Hotspot. 2012 wurden zwei, 2011 einer, 2010 zwei Unfälle registriert. Das bei rund 80 Verkehrsunfällen jährlich in der Stadt. Die Kosten könnten ein Killerkriterium bleiben, denn auch bei einer provisorischen Variante sind bauliche Anpassungen an der Umgebung nicht auszuschliessen. Nicht zuletzt liegt die Kreuzung auf einer Schwertransportroute, die passierbar bleiben muss.
Früher oder später dürften sich Massnahmen an der Kreuzung dennoch aufdrängen. Zur Erinnerung: Richtig brisant wurde das Thema, als 2009 ein Unfall für einen 85-jährigen Velofahrer tödlich endete. Die Lenkerin des Unfallautos wurde zu Busse und Geldstrafe verurteilt. Das Urteil ist inzwischen rechtskräftig. (fup)