Grenchen
Süss, drollig und teuer: Diese 12 Hundebabys sind ein wahrer Glückswurf

Die Rassehündin «Momo» von der Grenchner Hündezüchterin Edith Ruchat brachte 12 Welpen. Alle haben überlebt.

Andreas Toggweiler
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Hundezüchter Roger und Edith Ruchat mit «Momo» und ihrer Welpenschar.

Hundezüchter Roger und Edith Ruchat mit «Momo» und ihrer Welpenschar.

Hanspeter Bärtschi

«Das war ein einzigartiges Erlebnis bei dieser Geburt dabei zu sein», berichtet Edith Ruchat. Dass ihre zweijährige Hündin mit dem Rufnamen Momo gleich zwölf Welpen bekommt bei ihrer ersten Geburt, das habe sie nicht erwartet, berichtet die Züchterin von der Schöneggstrasse in Grenchen.

Seit zehn Jahren hat sie sich der Rasse des Barbets (französischer Wasserhund) verschrieben und züchtet mit ihren drei Hündinnen diese hierzulande noch wenig bekannte Rasse, die sich aber zunehmender Beliebtheit erfreut. Zusammen mit ihrem Mann Roger führt sie die Hundezucht, welche vom Schweizerischen Kynologischen Verband mit dem «goldenen Gütezeichen» (GGZ) ausgezeichnet wurde. Eine Auszeichnung, welche laut Ruchat nur wenige Züchter dieser Rasse in der Schweiz bisher erhalt haben und welches auch unangemeldete Kontrollen nach sich zieht.

Vielseitiger Hund

Die Hunderasse Barbet ist gern im Wasser, ein guter Spürhund, vielseitig und für Familien als auch als Such- oder Therapiehund geeignet. Er wurde ursprünglich in Frankreich für die Entenjagd gezüchtet. Erwachsen werden Rüden bis 28 kg schwer und 60 cm hoch, Hündinnen sind etwas kleiner.

Zurück zur ungewöhnlichen Geburt: Den 23. März wird Edith Ruchat nicht so schnell vergessen. «Die Geburt dauerte fünf Stunden erzählt sie. Immer kam wieder ein Hündlein. Und noch eins und noch eins...» Am Ende waren es zwölf, sechs Rüden und sechs Hündinnen. Dabei ergänzt sie, dass ein Zwölfer-Wurf in einer Barbet-Zucht ziemlich selten sei. Manchmal überleben nicht alle Welpen.

Voller Einsatz für 12 Welpen

Die ungewöhnliche Ausgangslage erforderte vollen Einsatz von ihr und ihrem Mann. «Momo hatte logischerweise zu wenig Milch, denn sie hat nur zehn Zitzen.» Also hiess es für Ruchats fleissig Mami spielen mit dem Fläschchen. Die drollige Hundemeute entwickelte sich prächtig und die Tiere wiegen heute um die vier Kilogramm.

Sie wuchsen in einem Welpenzimmer auf, können sich aber im Haus bewegen, berichtet die Züchterin. «Damit gewöhnen sie sich an Menschen oder auch an Geräusche wie den Staubsauger.» Regelmässig gehts in den Garten, der mit viel Hundespielzeug ausgestattet ist. Demnächst ist der erste Ausflug in den Pool geplant - wie es sich für einen Wasserhund gehört.

Fürs Chippen und die Impfung kommt der Tierarzt vorbei. «Das wäre sonst zu viel Aufregung für alle», erklärt Edith Ruchat und lacht. Alle Hunde sind einheitlich schwarz oder braun und trotzdem kennt Edith Ruchat jeden Welpen beim Namen. «Ich erkenne sie an besonderen Merkmalen.» erklärt sie.

Mit dem Privatjet abgeholt

Übrigens sind alle Hunde bereits verkauft und werden in den nächsten Wochen weggegeben, die meisten in der Schweiz. Drei gehen aber auch ins Ausland. «Einer wird mit dem Privatjet abgeholt», berichtet die Züchterin. In Grenchen ist auch das möglich.

Der Preis von 2400 Fr. pro Tier ist branchenüblich und enthält eine Röntgenaufnahme im zweiten Lebensjahr. Ein heikler Punkt bei verschiedenen Hunderassen ist der Zustand der Hüften. «Probleme sind beim Barbet eher selten, doch man will sicher sein.» In diesem Zusammenhang ist auch die Auswahl des Rüden wichtig. «Wir müssen inzwischen im Ausland suchen, um Inzucht zu vermeiden.»

Zu den Hundehaltern hält man Kontakt und macht überall Besuche, um den Gesundheitszustand des Tieres und seine Umgebung zu sehen. «Wir möchten, dass es allen gut geht.» Die Besitzer können ihre Lieblinge sogar in den Ferien nach Grenchen bringen, in Ruchats Zucht «Barbet des Boucles du beau Coin» - zu deutsch Locken vom schönen Eck - in Grenchen auch «Schönegg».

Die Grenchner Hundebabys kurz nach der Geburt

Die Grenchner Hundebabys kurz nach der Geburt

zvg