Suppentag Grenchen
Suppe essen und sich und anderen etwas Gutes tun

Seit 35 Jahren ist der Suppentag im Zwinglihaus Grenchen eine Erfolgsgeschichte. Immer am letzten Freitag im Monat kommt eine schmackhafte Suppe auf den Tisch. Das gemeinsame Essen bietet Gelegenheit zu Gesprächen und Begegnungen.

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AZ

Im November 1976 fiel der Startschuss. Damals schon dabei war Lisbeth Brosi, die in der Kommission «Brot für Brüder» amtete. Wegen der vielen Projekte, die es zu unterstützen galt, kam die Idee vom Suppentag gerade recht. «Wir lugten neugierig durch das Küchenfenster, als die Suppe bereit war», erinnert sich die 83-Jährige. 50 Leute fanden sich zum ersten Suppenessen ein.

Geld für einen sozialen Zweck

Auch 35 Jahre später mundet die Kartoffelsuppe, die gestern am Jubiläumsanlass serviert wurde. Zu Beginn waren es Fertigprodukte eines bekannten Suppenherstellers, die mit Wasser gemischt wurden. Der nachmalige Pfarrer Sigg wollte Hausmannskost. Seither werden nur noch frische Produkte verwendet. «Eigentlich mag ich Suppe nicht besonders», gesteht die 73-jährige Agnes Mirer. Aus Obersaxsen ist sie nach Grenchen gezogen, obwohl ihr Nachbar Carlo Janka ihr davon abgeraten hat. Sie ist glücklich in der Uhrenstadt und isst die Suppe aber eigentlich nur, um mit Menschen zusammen zu sein. Minestrone ist Marie Felbers Favorit. Die Kartoffelsuppe und Kuchen und Kaffee danach munden ihr aber ebenso.

«Rund 150000 Franken haben wir in den letzten 35 Jahren an ‹Brot für alle› abgeliefert», rechnet Dorly Enggist, die den Suppentag organisiert und koordiniert. Wer mehr als die moderaten Preise zahlen will, legt eine Kollekte dazu. Damit werden soziale Projekte in der Schweiz unterstützt. Rolf Enggist, der Präsident der Kirchgemeinde, wand den Freiwilligen ein Kränzlein und bedachte das Team zum Dank für ihren Einsatz mit einer Süssigkeit. Die Suppenesser gingen nicht leer aus. Auf jedem Platz befand sich ein herzförmiger Lebkuchen, worauf die Zahl 35, mit dickem Zuckerguss gestaltet, an das Jubiläum erinnert. (tru)