Die Kürbisnacht hat am Freitagabend wieder Tausende ins Stadtzentrum von Grenchen gelockt. Bei idealen Verhältnissen konnte der Kinderumzug die Zuschauer begeistern.
Am Morgen präsentierte sich der Grenchner Marktplatz noch wie «geng» am Freitag. Die dominierende Farbe war nämlich das gemüsegrün vom Wochenmarkt. Doch das änderte sich im Lauf des Tages rasch. Nach einer kurzen aber intensiven «Umbaupause» gewann nach und nach orange die Übermacht. Was das für das letzte Oktober-Wochenende in Grenchen bedeutet, ist inzwischen nicht nur Insidern klar: der Kürbis herrscht, das Symbol für das gemütlichste Stadtfest der Uhrenstadt.
Die Destination nach Arbeitsschluss heisst nämlich an diesem Tag Märetplatz, wo ein breites Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten Stärkung verspricht für das bevorstehende Wochenende, das ja noch eine Stunde länger dauern wird als sonst. So macht man noch lieber Feierabend.
An der Kürbisnacht treffen sich alle Generationen zum Kürbissuppe schlürfen, um erste Geschenke einzukaufen und zum gemütlichen «Höckle» im Abendrot. Der tolle Herbst meinte es trotz warnenden Wetterauguren auch gestern nochmals gut und so wurde auch diese Kürbisnacht von Unbill der Natur weitgehend verschont. Dankbar für den lauen Abend mit nur vereinzelten kurzen Schauern waren nicht nur die Standbetreiber, sondern auch alle, die zur kulturellen Bereicherung des Volksfests beitrugen.
Ein erster Höhepunkt ist jeweils der Auftritt der Street-Dance-Gruppe von Sarah Cattin unter dem Stadtdach, wo sich schon die kleinsten Kiddies selbstbewusst in Szene setzen und Mami, Papi, Opa und Gotti um den besten Platz vor der Bühne rangeln. Seltener gehörte Töne waren später vom Schalmeien-Orchester Solothurn zu vernehmen. Auch wenn jeder Grenchner da seine Hintergedanken hat, denn eigentlich meint man ja die Töne zu kennen - zumindest bildlich von den Solothurner Politikern.
Doch bei «Marmorstein und Eisen bricht ...», einem Glühwein oder einem Granicum-Bier am Lagerfeuer der Bürgergemeinde sind solche Gedankenwendungen rasch abgelegt. Denn der Abend ist noch jung und der Höhepunkt kommt noch. Für die meisten ist das der Lichterumzug, für den sich Hunderte Schulkinder und ihre Lehrerinnen und Lehrer in den letzten Tagen vorbereitet haben. Tonnenweise Kürbisse wurden dafür verarbeitet und am traditionellen Lichterumzug vorgezeigt. 31 Gruppen waren für den diesjährigen Umzug angemeldet und setzten sich zu den Klängen der Stadtmusik zum Cortège in Bewegung, darunter auch zwei Räbeliechtli-Wagen der sechsten Klassen Eichholz, Motto «Grinsekatzen», und des Eschenrain-Quartiers mit einer Hommage an den verstorbenen Polo Hofer. Schade einfach, dass es gewisse Geschäfte noch immer nicht schaffen, ihre Schaufensterbeleuchtung auszuschalten (z. B. Audika oder die Boutique im Odeon-Gebäude).
Für andere ist die Kürbisnacht auch einfach eine weitere attraktive Ausgehmöglichkeit, war doch um 21 Uhr ein Konzert der Solothurner Gruppe Gibberish angesagt, später auch noch ein Konzert in der Musigbar oder die Chürbisnacht-Party im «Baracoa».