Storchendorf
Die Störche sind zurück in Altreu: Nestkameras geben Einblick in ihren Alltag

Die ersten Störche, die im Herbst gen Süden gezogen sind, sind zurück in Altreu. Nun sind auch die beiden Nestkameras wieder aktiviert: Der Livestream ermöglicht den Blick ins Schlafzimmer der Vögel.

Béatrice Beyeler
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Das Storchenpaar harrt im Wind aus.

Das Storchenpaar harrt im Wind aus.

Screenshot Nestkamera

Die beiden Störche plustern sich auf, stemmen sich gegen den Wind. Gerade verlangt das Sturmtief dem Storchenpaar auf dem Horst «Chalet» einiges ab. Die Tiere werden richtig «düreghudlet».

Dem Treiben zuschauen kann man bequem von zu Hause aus: Die beiden Nestkameras «Altreu Chalet» und «Altreu Nord» auf der Website des Infozentrums Witi sind wieder online.

«Wir wollten die Übertragung mit der Rückkehr der Störche sofort wieder starten», sagt Renata Gugelmann vom Infozentrum. Die beiden Paare seien relativ früh zurückgekehrt. Doch mittlerweile gibt es sogar Störche, welche die Reise in den Süden gar nicht mehr antreten und in der Schweiz überwintern: «Im Januar wurden über 700 Störche gezählt, 15 davon in Altreu», sagt Gugelmann.

Wachsende Population

Vor 70 Jahren gab es keine Störche mehr in der Schweiz. Nach der Wiederansiedlung wächst die Population nun von Jahr zu Jahr. In der Brutsaison 2021 gab es hierzulande rund 800 Paare und knapp 1300 Jungvögel wurden grossgezogen. In Altreu waren vergangene Saison 58 Horste besetzt und es schlüpften um die 70 Jungtiere.

Störche gelten als treue Gefährten. Doch sie seien vor allem brutorttreu und nicht unbedingt paartreu, sagt Renata Gugelmann mit einem Lachen. Die beiden Paare vor den Nestkameras seien aber schon länger zusammen.

Die entspannten Störche bei der Körperpflege.

Die entspannten Störche bei der Körperpflege.

Screenshot Nestkamera

Erstes Paarungsverhalten sei aktuell schon zu beobachten, doch Priorität geniesse derzeit die Vorbereitung des Horstes. Der Zeitpunkt der Brut sei von Paar zu Paar unterschiedlich. Die Störche brüten die Eier einen Monat lang aus. Dann bleiben die Jungen etwa 2,5 Monate im Nest, bis sie flügge werden.

Die Anfang 2021 installierten Nestkameras stossen laut Gugelmann auf grosses Interesse. Sie sagt über ihre Schützlinge: «Es sind halt sympathische Tiere.»

Dank Infrarot lassen sich die Tiere auch nachts beobachten.

Dank Infrarot lassen sich die Tiere auch nachts beobachten.

Screenshot Nestkamera

Die Störche sind schon da, und auch das Infozentrum Witi öffnet seine Türen in diesem Jahr früher: Bereits ab dem 14. März ist das Zentrum für Besuchende und Führungen geöffnet.