Markus A. wohnt seit 2017 in der Stiftung Rodania für Schwerbehinderte in Grenchen. Die Musikgesellschaft Meinisberg hat ihm am letzten Wochenende ein Ständchen dargebracht. Das hat seine spezielle Geschichte.
Dieses nicht alltägliche und anrührende Ereignis fand am vergangenen Wochenende im Innenhof der Rodania-Wohnsiedlung an der Riedernstrasse in Grenchen statt. Achtzehn Mitglieder der MG Meinisberg kamen extra für Markus A. in die Rodania, um für ihn aufzuspielen.
«Es geht Markus A. gesundheitlich in letzter Zeit nicht mehr so gut, umso mehr freute er sich über dieses Zeichen des Musikvereins, deren Konzerte er in der Vergangenheit immer wieder besucht hat», erklärt Sabrina Schwab, Kommunikationsverantwortliche der Stiftung Rodania.
Zur Geschichte von Markus: Markus A. (Jahrgang 1962) wuchs in Meinisberg bei seinen Eltern auf. Er wurde mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) geboren, was eine der häufigsten Behinderungsformen darstellt, ausgelöst durch eine Veränderung des 21. Chromosoms.
Er war stets sehr kontaktfreudig und hatte Spass an vielen Aktivitäten. Er fuhr Velo und Ski und ging täglich selbstständig zur Arbeit. Eines seiner grössten Hobbys war es, mehrmals im Monat zu der Musikgesellschaft Meinisberg zu gehen, um dort bei den wöchentlichen Proben zuzuhören. Auch sei er jeweils bei der Formation mitgelaufen.
Still und leise setzte er sich in eine Ecke und hörte gespannt den Spielern zu.
«Die Liebe zur Blasmusik ist noch heute nicht erloschen und Markus A. schenkt uns jedes Mal ein breites Lächeln, wenn wir diese abspielen», berichtet Schwab weiter. Markus A. lebt nun schon seit 2017 auf einer Wohngruppe der Rodania in Grenchen. «Da die Musikgesellschaft Meinisberg einen solch wichtigen Bezugspunkt in seinem Leben darstellte, brachte uns dies auf die Idee, diese anzufragen, ob sie bereit wären, für Markus A. ein kleines Ständchen zu spielen.»
Etliche Bewohner der ganzen Rodania kamen, um dem kleinen Konzert zu lauschen. Hierzu gab es Bratwürste und Getränke. Markus A. war die Freude des Auftritts und der gesamten Atmosphäre ins Gesicht geschrieben. Er lachte viel und schaute mit grossen Augen zu.
«Es war schön zu sehen, dass Markus A. den freudigen Tag, zusammen mit seiner über 90-jährigen Mutter geniessen durfte. Zusammen überreichten wir noch einen riesigen Blumenstrauss an die Präsidentin der MG Meinisberg, Martina Schott, ohne welche dieses tolle Event nicht zu Stande gekommen wäre. Im Namen der Rodania bedanken wir uns herzlichst bei der MG Meinisberg, dass sie dies für Markus ermöglicht hat.» Dies schreibt die Stiftung Rodania in einer Mitteilung.
Die Stiftung Rodania betreut heute nach eigenen Angaben 80 Personen mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen.