Grenchen
Starke «Wadli» und schnelle Runden: Susanne Kunz befragte im Velodrome Weltklasse-Athleten

André Weyermann
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von links: Susanne Kunz, Tristan Marguet, Jeffrey Hoogland und Harrie Lavreysen im Gespräch.

von links: Susanne Kunz, Tristan Marguet, Jeffrey Hoogland und Harrie Lavreysen im Gespräch.

Mike Brotschi

An der Track Cycling Alliance Night, einem Anlass für Sponsoren und Partner des Tissot Velodromes, kamen die zahlreichen Besucher in den Genuss von Einblicken in den Alltag und das Innenleben von erfolgreichen Bahnradsportlern. Die Affiche war vielversprechend: Hier die wortgewandte Moderatorin und Schauspielerin Susanne Kunz aus dem nahen Meinisberg, da die beiden holländischen Sprintweltmeister Jeffrey Hoogland (26) und Harrie Lavreysen (22) sowie der Schweizer Tristan Marguet (32) , der in den Ausdauerdisziplinen so manch internationalen Erfolg einfahren konnte. Es entwickelte sich denn auch ein munteres Gespräch, das die Zuschauenden mit sichtlichem Vergnügen verfolgten. Die beiden Holländer trainieren im Moment auf der Grenchner Bahn.

«Wir sind bereits in den Vorbereitungen für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Die Bahn ist mit jener in Japan vergleichbar», gaben sie zu Protokoll. Insbesondere Jeffrey Hoogland hat die besten Erinnerungen an das Grenchner Oval, wo er 2015 gleich drei EM-Goldmedaillen holte. Auch Tristan Marguet kommt jeweils gerne ins Schweizer Nationalstadion; immerhin gewann er an besagten europäischen Meisterschaften im Scratch die Silbermedaille. Ob man denn schnell merke, für welche Disziplin man geeignet ist, wollte Susanne Kunz wissen. «Oh ja», erklärte Jeffrey Hoogland, «wenn einem bereits nach einem Kilometer die Beine schmerzen, macht es keinen Sinn, sich auf den längeren Distanzen zu versuchen.»

Auch Tristan Marguet hat rasch gespürt, dass für ihn auf der Bahn in den Sprintdisziplinen nichts zu holen ist. «Dafür bin ich immer noch schnell, wenn ich bereits viele Kilometer in den Beinen habe», meinte er. Neben spezifischen Fragen zum Sport kam auch Alltägliches zur Sprache. So «outete» sich der Schweizer als begabter Hausmann. Die jungen Vertreter aus den Niederlanden hielten sich in dieser Hinsicht etwas bedeckt.

Die relativ geringen Verdienstmöglichkeiten im Bahnradsport, Ruhephasen, Ansporn im Training oder Essensgewohnheiten waren weitere Inhalte in diesem bekömmlichen Talk-Menu.
Der Anlass war ein Dankeschön für die Unterstützung, wie Velodrome-Geschäftsführer Peter Wirz betonte. Und natürlich eine Art Prolog zur anstehenden Bahnsaison, welche am 10. Oktober mit nationalen Rennen beginnt und als Höhepunkt zweitägige internationale Rennen (18/19 Dezember) beinhaltet.