Vernissage
Stadthaus Grenchen wird zu einer Galerie

Die Stadtverwaltung Grenchen wurden einer Auffrischung unterzogen. Nun konnte eine Ausstellung realisiert werden, die im Beisein zahlreicher Besucher und Künstler eröffnet wurde.

oliver menge
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Viel künstlerische und politische Prominenz an der Vernissage. om

Viel künstlerische und politische Prominenz an der Vernissage. om

Solothurner Zeitung

«Heute ist ein Freudentag. Alles ist hell, farbig, einfach anders als vorher». Mit diesen Worten eröffnete Barbara Pestalozzi Kohler, Leiterin des Standortmarketing, Kultur und Sport, den Anlass. Kunst habe in Grenchen einen hohen Stellenwert und sei ein unabdingbarer Teil der Kultur. Schon bei ihrem Antrittsbesuch im Stadthaus vor zwei Jahren hätte sie sich eine hellere Umgebung und aktuellere Kunstwerke gewünscht und so sei in Zusammenarbeit mit Eva Inversini, der künstlerischen Leiterin des Kunsthauses, die Idee zu einer neuen Gestaltung der Innenräume entstanden.

Die zu Beginn des Jahres erfolgte sanfte Renovation des Treppenhauses und der Flure habe es nun ermöglicht, die Idee in die Tat umzusetzen. Die Stiftung Kunsthaus Grenchen hat der Stadt einen Teil ihres über 13000 Werke umfassenden Fundus für eine permanente Ausstellung zur Verfügung gestellt. Möglichst farbige Werke von Künstlern aus Grenchen und der nahen Umgebung werden präsentiert. Eva Inversini erklärte das Konzept der Ausstellung, deren Zusammenstellung laut Pestalozzi ein kreativer Prozess war.

Von Alt bis Neu

Von den unteren Stockwerken nach oben aufsteigend werden Druckgrafiken von Kunstschaffenden der älteren Generation, wie Walter Emch, Toni Bieli, Peter Wullimann bis hin zu Arbeiten jüngerer Künstler wie Marc Reist und dem aktuellen Kulturpreisträger Hanspeter Schumacher, Roland Adatte und Ueli Studer gezeigt. Im ganzen Haus wird das vielfältige Schaffen der einheimischen Künstler deutlich.

Erinnerungen an Tunesien von Walter Emch werden ebenso gezeigt wie geometrisch abstrakte Bilder von Toni Bieli. Ferdinand Kaus verzaubert mit fantasievollen Gestalten und Peter Travaglini mit unverkennbaren, scherenschnittartigen Figuren. Die Holzschnitte von Marc Reist runden die Ausstellung im obersten Geschoss mit spannungsvollen und gleichzeitig harmonischen Farb- und Formklängen ab.

Helle und freundliche Räume

Stadtbaumeister Claude Barbey schilderte in seiner Rede die Geschichte des Stadthauses, das 1907 erbaut worden war und in dem zu Beginn der Kontrollverein für Gold und Silber beheimatet war. Ab 1912 war die Amtsschreiberei hier zu Hause und 1932 wurde das Haus Sitz der Einwohnergemeinde Grenchens. In den 80er Jahren habe man seiner Meinung nach den grössten Frevel begangen und das ursprüngliche Treppenhaus zerstört – der Lift wurde damals eingebaut.

Eine umfassende Restauration des Gebäudes sei eigentlich schon länger geplant, aber momentan fehle das dafür nötige Geld. Man habe nun für rund 60000 Franken eine Auffrischung vornehmen können, um die Räumlichkeiten heller und freundlicher zu gestalten. Die anwesenden Besucherinnen und Besucher, sowie die in der Stadtverwaltung tätigen Leute zeigten sich hocherfreut über die neue Farbigkeit.