Stadtgrün Grenchen
Stadt sensibilisiert mit Tulpen für das Thema Brustkrebs

Die Stadt Grenchen macht mit bei der Aktion «1 Tulpe fürs Leben». Am Dienstag wurden die Tulpenzwiebeln gesetzt.

Andreas Toggweiler
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Mitarbeiter der Gärtnerei Egloff messen das Blumenbeet aus
12 Bilder
Bepflanzungsplan Frühlingsflor
Weisse und rote Tulpen wollen für Brustkrebs sensibilisieren
In kürzester Zeit werden hunderte Pflanzen gesetzt
Gärtner Thomas Egloff mit den Tulpenzwiebeln aus Holland - rechts Stadtgrün-Leiter Patrick Nyffenegger
Die Tulpenzwiebeln werden zuletzt verteil
Legte selber Hand an - Vize-Stadtpräsident Remo Bill bei der Pflanzaktion 1 Tulpe fürs Leben
Infotafel der Organisation «L’aiMant Rose»von Brustkrebs-Betroffenen
Gruppenbild nach getaner Arbeit
Im nächsten Frühjahr werden die Tulpen (hoffentlich) spriessen

Mitarbeiter der Gärtnerei Egloff messen das Blumenbeet aus

Andreas Toggweiler

Dienstag morgen, 7.30 Uhr. Es herrscht noch immer Dämmerung, als Gärtner Thomas Egloff mit seinem Lieferwagen bei der Rabatte an der Kreuzung Solothurnstrasse/Girardstrasse vorfährt. Das schnitzförmige Blumenbeet wurde am Vortag von Mitarbeitern von Stadtgrün Grenchen von der Sommerbepflanzung freigeräumt. Der gelbe Sommerflor hat die Grenchnerinnen und Grenchner seit den Eisheiligen durch die warme Jahreszeit begleitet und endete jetzt auf der Kompostieranlage.

Solidarität mit Brustkrebs-Betroffenen

Die Herbstbepflanzung ist heuer etwas Spezielles. Grenchen macht nämlich mit bei der Aktion «1 Tulpe fürs Leben» der Organisation «L’aiMant Rose», welche der Sensibilisierung für das Thema Brustkrebs gewidmet ist. Es soll in Erinnerung gerufen werden, dass jede achte Frau im Laufe ihres Lebens betroffen ist. Dieses Verhältnis wird mit verschiedenfarbigen Tulpen ausgedrückt. «Auf sieben weisse Tulpen kommt eine in Rosa, wobei wir Letztere in Herzform in der Mitte des Blumenbeetes gruppieren», erklärt Stadtgrün-Leiter Patrick Nyffenegger das Konzept.

Der Hintergrund des Herzes wird mit einem weissen Grundflor (200 Stück Myosotis sylvatica, Vergissmeinnicht weiss) ausgefüllt, das übrige Blumenbeet mit roten Stiefmütterchen (950 Stück Viola panola karminrot mit gelbem Auge), welche winterhart sind und teilweise noch blühen. «So wird dem Auge auch im Herbst noch etwas geboten», erklärt Nyffenegger. Die Tulpen werden, wenn die Erde genug warm ist, voraussichtlich im kommenden April blühen. Für Fachleute: 265 Stück Frühe Tulpe Tulipa «Agrass White» weiss und 45 Stück Frühe Tulpe Tulipa «Don Quichotte» rosa.

1460 Setzlinge auf 45 Quadratmeter

Inzwischen haben Mitarbeiter der Gärtnerei ein Herz in die frische Erde gezeichnet, das rasch mit den Pflanzen aufgefüllt ist. Für die weissen Tulpenreihen werden mit der Schnur Linien gezogen.

Insgesamt werden also auf den 45 Quadratmetern Fläche nicht weniger als 1460 Pflanzen gesetzt. Die Tulpenzwiebeln - natürlich aus Holland - kommen zuletzt in die Erde. Vize-Stadtpräsident Remo Bill hat gestern dem Setzen der zugehörigen Infotafel beigewohnt und eigenhändig ein paar Tulpenzwiebeln für die Aktion gepflanzt. «Wir können damit die Verschönerung der Stadt mit einem guten Zweck kombinieren, weshalb wir gerne bei der Aktion mitmachen», erklärt Bill. Weitere Verpflichtungen, ausser der Dokumentation der Aktion, hat die Stadt nicht. 402 Gemeinden aus der ganzen Schweiz machen bei «1 Tulpe fürs Leben» mit.

Drei weitere Wechselflor-Rabatten werden nach einem ähnlichen Konzept gepflanzt, nämlich südlich und nördlich des Hôtel de Ville und im Kreisel bei der ehemaligen Landi beim Bahnhof. Die rosa Tulpen für die Brustkrebs-Aktion kommen aber nur bei der «Hegelbach-Kreuzung» zum Einsatz (wie diese wegen der Autogarage in der Ecke auch genannt wird).

Auch Bäume mussten bewässert werden

Tulpen sind im Prinzip eine mehrjährige Pflanze, erklärt der Stadtgrün-Leiter weiter. Das heisst, die Knollen können nach dem Verblühen ausgegraben und gelagert und später andernorts wieder eingepflanzt werden, was man auch so plane, wie Nyffenegger meint.
Der vergangene Sommer war für die Stadtgrün-Mitarbeitenden vor allem durch die langen Trockenheitsphasen geprägt. «Wir mussten auch zahlreiche Bäume bewässern, die ansonsten verdorrt wären.» Dazu kamen die ordentlichen Bewässerungs-Touren im Morgenrot.

Zurzeit sind Herbstferien und die Stadtgrün-Angestellten benutzen die Gelegenheit, um die Hecken bei den Kindergärten und Schulhäusern zu schneiden, ohne dass der Schulbetrieb gestört wird. Noch immer werden auch die Sportplätze mehrmals wöchentlich gemäht und solange das Unkraut wächst, muss ihm mechanisch zu leibe gerückt werden. Es zeichnet sich aber jetzt die ruhige Jahreszeit für die Stadtgrün-Mitarbeiter ab. Im Winter helfen sie den Kollegen vom Werkhof bei der Schneeräumung.